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Christa Rigozzi, das neue Arena-Aushängeschild

Es hörte sich für viele Journalistinnen und Journalisten wie ein Sakrileg an: Christa Rigozzi wechselt ins ernste Fach! Eine Ex-Miss, die gerne auch mal im Bikini posiert und ihre Beliebtheit für Werbekampagnen verkauft, wird eine Polit-Sendung des Schweizer Fernsehens moderieren.

Die Glaubwürdigkeit des ganzen Senders werde zerstört, und damit ihre eigene Reputation, ist lautes Jammern und Wehklagen von den Leutschenbach-Stars zu hören.

Erfreulich ist: Niemand hat offen bezweifelt, dass Christa Rigozzi das kann. Sie hat es mit zwei bisherigen Arena-Auftritten bewiesen. Und richtig ist: Wer sein Gesicht in Polit- und Info-Sendungen am Bildschirm zeigt und damit berühmt wird, darf seine Berühmtheit nicht für Werbung verkaufen.

Also, folgern die Fernsehberühmtheiten messerscharf, habe das auch für Christa Rigozzi zu gelten: Wenn sie Polit- oder Info-Fernsehen macht, darf sie keine Werbung für irgendwelche Produkte machen.

Nun, die Sache ist doch nicht ganz so klar und einfach: Christa Rigozzi hat das Fernsehen nicht nötig, um berühmt zu werden. Die überaus populäre Ex-Miss und Unterhaltungsunternehmerin war schon berühmt, sehr berühmt für Schweizer Verhältnisse, lange bevor sie SRF als Moderatorin verpflichtet hat.

Es ist sogar umgekehrt: SRF hat Christa Rigozzi nötig. Der Sender braucht eine prominente Sympathieträgerin, um ihre Polit-Arena aufzuhübschen.

SRF kauft sich Christa Rigozzi gerade darum, weil es mit ihr eine hervorragende Werbefigur bekommt. Christa Rigozzi war schliesslich schon eine sich hervorragend verkaufende Marke, lange bevor sie zum ersten Mal in der ersten Reihe der Polit-Arena auf SRF auftrat.

Darin unterscheidet sich Christa Rigozzi ganz wesentlich von ausnahmslos allen anderen Aushängeschildern von SRF, die – von Kurt Aeschbacher über Stephan Klapproth bis Franz Fischlin und Susanne Wille – nur und einzig wegen ihrem Job beim Schweizer Fernsehen zu vermarktbaren Berühmtheiten wurden.

Ob sich Christa Rigozzi mit ihrem neuen Job bei der SRF-Arena nun auch als Journalistin gelten soll? Ich finde ja. Und was meinen Sie?

Oder kommt an unseren nächsten ZPV-Stammtisch, wegen Pfingsten ausnahmsweise am zweiten Montag des Monats, am 12. Juni, ab 18:30 Uhr im Imagine im HB Zürich.

Bild: SRF Media Relations

  1. Die Frage ist doch völlig falsch gestellt. Kernfrage ist, ob eine Werbeikone wie Rigozzi unabhängigen Journalismus machen kann und glaubwürdig „Journalistin“ sein kann. Bis jetzt waren diese Dinge unvereinbar. Deshalb ist Rigozzi auch für Service Publique mit noch strengeren Regeln ungeeignet.

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