20min.ch wünscht sich von Lady Gaga etwas mehr Zurückhaltung

„Mehr Lady, weniger Gaga“, wünscht sich Alexandra Kruse auf 20min.ch von Lady Gaga.

Es reicht langsam!

20min.ch hat 2013 öfters mal über Lady Gaga berichtet, hier eine (natürlich unvollständige) Auswahl:

„Lady Gaga tanzt mit Schnurrbart im Berghain“ (25. Oktober 2013)
„Lady Gaga macht einen auf Hillary Clinton“ (21. August 2013)
„Gaga macht mal wieder auf Madonna“ (19. August 2013)
„Lady Gaga provoziert mit Burka-Song“ (6. August 2013)
„Lady Gaga macht auf ‚Alice im Wunderland'“ (28. März 2013)
„Lady Gaga wegen Waffen-BH unter Beschuss“ (20. Januar 2013)

Manche 20min.ch-Artikel über sie bestehen auch nur aus einem Titel („Ratsch!“), einem Lead, zwei Sätzen und einer Klickgalerie.

Die offensichtliche Begeisterung der 20min.ch-Redaktion für die Aktivitäten von Lady Gaga ist aber nun plötzlich gedämpft. Alexandra Kruse jedenfalls mahnt an, es reiche langsam mit diesen ständigen „Eskapaden“:

Nach gefühlten 5678 Rollenwechseln und Kostümen, für die «wirr» der richtige Ausdruck ist, wirst du dich sicher auch schon gefragt haben, wer du eigentlich selber bist! Vermutlich sitzt dir eine ganze Armee von Musik­managern im rasierten Nacken, die weiss, was für ihr «Produkt» (nämlich du!) am besten ist.

Lady Gaga, ein bedauernswertes Opfer einer Armee von Musikmanagern? Oder Lady Gaga, eine geschickte Selbstinszeniererin, die es immer wieder schafft, die Medien dazu zu bringen, über sie zu berichten? Vielleicht sollte Frau Gaga wirklich mal auf Frau Kruse hören und nicht ständig neue „Skandale“ erzeugen, denen bedauernswerte Medien wie 20min.ch offensichtlich völlig willenlos ausgeliefert sind:

Jetzt reiss dich mal zusammen!

Ehrlich gesagt versteh ich generell nicht, was diese ganze Nippelshow soll – so viele un­nötig Nackte gab es seit den 68ern nicht mehr! (…)

Zieh dir bitte was Vernünfti­ges an. Ich jedenfalls wünsche mir etwas mehr Lady, weniger Gaga. (…)

In hiesigen Zeiten, in denen alle auf den gleichen Big-Bang-Knopf drücken, hätte ein bisschen mehr Zurückhaltung die grössere Wirkung erzielt.

Mir scheint dagegen fast, als würde das Konzept von Lady Gaga bisher ganz gut aufgehen. Dank Medien wie 20min.ch.

„Es reicht langsam!“ (20min.ch, Alexandra Kruse)