3% mehr Lohn, 1% für gleichen Lohn

Ein Prozent für die Gleichstellung – drei Prozent oder 150 Franken mehr Lohn für alle: Das sind die Forderungen für die anstehende Lohnrunde, welche die Kollegen von Comedia an die Verlage richten.

Die Mediengewerkschaft comedia fordert mindestens 3 Prozent Lohn oder 150 Franken mehr für alle. Zusätzlich ist ein Prozent der betrieblichen Lohnsumme für Gleichstellungsmassnahmen zu reservieren. In einem offenen Brief ruft comedia zudem eine Reihe von Medienunternehmen auf, ihr Lohnsystem auf geschlechtsspezifische Ungleichheiten zu überprüfen und konkrete Massnahmen gegen die Lohndiskriminierung von Frauen einzuleiten.

Begründet werden die Forderungen mit der guten Konjunkturlage der Schweizer Wirtschaft, in der Folge sich die Werbeausgaben gestiegen und die Gewinne der Medienunternehmen „auf Rekordhöhen“ geklettert seien. Trotzdem hätten bisher nur das Management und die Aktionäre profitiert, während die Reallöhne bestenfalls stagnierten. Für die Vertreter von comedia müsse „die positive Konjunktur auch bei der bevorstehenden Lohnrunde Folgen haben und Fortschritte bei der Lohngleichheit möglich machen“.

Die Geschäftsleitungen von Tamedia, Ringier, Edipresse, Basler Zeitung, NZZ, Südostschweiz, Orell Füssli und Stämpfli erhalten in den nächsten Tagen einen offenen Brief. Darin verlangt comedia, dass die Medienunternehmen ihr Lohnsystem auf geschlechtsspezifische Diskriminierung untersuchen. Denn Frauen würden in der Schweiz immer noch mehr als 20 Prozent weniger als Männer verdienen, wie die Lohnstrukturerhebung 2004 des Bundesamtes für Statistik festhalte. Die grosse Lohndifferenz lässt sich nicht alleine mit der Ausbildung, Erfahrung und Stellung im Betrieb begründen. Drei von fünf Franken Lohndiskriminierung sind schlicht und einfach auf das Geschlecht zurückzuführen. Diese Tatsache ist diskriminierend und verstösst gegen den Verfassungsgrundsatz „gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“. (pv.ch)