5 Monate in einem syrischen Gefängnis

Der 68-jährige Journalist Armin Wertz wird fünf Monate lang in einem Gefängnis in Syrien festgehalten. Nun ist er wieder frei und redet über diese Zeit.

Journal 21
Bild: Screenshot journal21.ch

Im April dieses Jahres ist der freie Journalist Armin Wertz von der Türkei aus nach Syrien eingereist, um aus Aleppo zu berichten. Journal21 schreibt:

Armin Wertz wollte in Aleppo Kontakt mit den syrischen Behörden aufnehmen, aber diese hatten ihn schon „kontaktiert“, bevor er es merkte. Das Hotel in dem er logierte, war durchsetzt von Zivil-Polizisten, das Personal bestand weitgehend aus Leuten des Innenministeriums.

Sie nahmen ihn fest und steckten ihn zwei Wochen später ins Gefängnis, „eine brütend heisse Einzelzelle, ohne Lüftung, ohne Licht, mit einem kleinen Fensterloch“. Die Gründe? Blieben so vage wie jene zur Freilassung fünf Monate später.

„Ich wollte beide Seiten zeigen, die Regierungsseite und die Aufständischen. Ich hatte anfangen wollen mit der Regierungsseite, denn ich dachte, die Oposition kann ich notfalls auch noch in der Türkei covern, die Türkei ist ja voll von Leuten der Opposition. Ich dachte, das Schlimmste, was mir passieren kann, ist, dass sie mich abschieben..“

Beide Seiten zeigen? Gar die Fronten wechseln? Einen Frontwechsel mache er aus Sicherheitsgründen nie, sagt dazu Kriegsreporter Kurt Pelda, der vor eineinhalb Wochen Roger Schawinski in einem hochinteressanten Gespräch Auskunft über seine Arbeit gab:

Es ist schon richtig, dass Journalisten immer beide Seiten sehen und zeigen müssen. Aber vielleicht ist das wirklich zu gefährlich manchmal.

Interview mit Armin Wertz (journal21.ch, Helmut Scheben)
„Deutscher Journalist ist frei“ (fr-online.de, Edgar Auth)