Affront des Verlegerpräsidenten

Verlegerpräsident Lebrument gibt «Lieblingsspielzeug» GAV nicht zurück und will «Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» ändern.

Am Kongress des Verlegerverbandes «Schweizer Presse» richtete sich Präsident Hanspeter Lebrument an die anwesenden Arbeitnehmvertretenden. Er werde ihnen ihr «Lieblingsspielzeug» Gesamtarbeitsvertrag nicht zurückgeben. Und die «Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» müssten dringend geändert werden, um den verlegerischen Einfluss auf die Redaktion zu verstärken. impressum betrachtet diese Äusserungen als Affront.

In seiner emotionsgeladenen Ansprache widersprach der Präsident des Verbands Schweizer Presse (VSP), Hanspeter Lebrument, klar den Zusagen, die der VSP vor dem Beitritt zur Trägerschaft des Schweizer Presserats gemacht hat. Schriftlich hat sich der Verband – mit persönlicher Unterschrift des Präsidenten –zur überindividuellen Regelung der Arbeitsverhältnisse, zum Recht auf Kollektivvertragsverhandlungen sowie zu den «Pflichten und Rechten» bekannt.

Weiter machte der Verlegerpräsident keinen Hehl mehr daraus, dass er seiner Ansicht nach dringend notwendige Änderungen der «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» anstrebt. Dadurch will er die journalistische Freiheit zugunsten des verlegerischen Einflusses auf die Redaktion einschränken. Wurden die skeptischen Journalistinnen und Journalisten vor dem Beitritt der Verlegerschaft der Paranoia verdächtigt, so sehen sie sich nun bestätigt. Die Verleger alleine haben im Stiftungsrat des Schweizer Presserates allerdings nicht die nötige Mehrheit, um diese Drohung durchzusetzen.

Die Äusserungen des Verlgerpräsidenten sind ein klarer Affront gegenüber den Journalistenorganisationen. Diese sind als Mitglied der Stiftung Schweizer Presserat Vertragspartner des VSP im Abkommen über die Erweiterung der Trägerschaft. impressum protestiert gegen diese Äusserungen von Lebrument und geht davon aus, dass diese fundamentalistische Haltung nicht der Mehrheitsmeinung der Mitglieder des VSP entspricht. impressum betrachtet diese Aufkündigung der Sozialpartnerschaft als verbale Entgleisung des Präsidenten und nicht als den offiziellen Standpunkt des VSP Präsidiums. (Urs Thalmann / impressum)

              
Will den Journis ihr Lieblingsspielzeug nicht zurück geben:
                         Hans Peter Lebrument