Als Nachfolgerin von Marta Emmenegger und Eliane Schweitzer als „Blick“-Sexberaterin macht Caroline Fux einen hervorragenden Job.
Manchmal liest man in Ratgeber-Spalten Fragen und schon fasst man sich an den Kopf. Bitte, was? Das soll aus dem Leben gegriffen sein? Ja, das ist es, jedenfalls, was die Rubrik „Fux über Sex“ im „Blick“ betrifft.
Woher ich das weiss? Von Caroline Fux, der „Beziehungs-Expertin“ des „Blick“, selbst. In einem Jahresendgespräch gibt sie Auskunft über die Machart ihrer Kolumne. Zwar könne sie nicht garantieren, dass alle geschilderten Probleme einen Bezug zur Realität aufweisen, jedoch aber, dass die Redaktion sich keine Fragen selbst ausdenkt: „Alles, was im Ratgeber kommt, wurde mir zugeschickt“, gibt sie zu Protokoll. Ausserdem stehe die Rubrik unter keinerlei Druck der Chefredaktion, besonders reisserische Fragen auszuwählen.
Ich finde, Caroline Fux macht einen hervorragenden Job. Einerseits gibt sie fachlich und sachlich gut Auskunft und gibt auch in schwierigen Fragen brauchbare Antworten. Andererseits antwortet sie angemessen sensibel, aber ohne dass es auf Kosten der Klarheit oder der Direktheit ginge. Wenn auch nur drei Prozent aller Schweizer Journalisten so gut über Sex schreiben könnten – es herrschten paradiesische Zustände. Leider ist das nicht der Fall, denn Sex ist ein Thema, um das die meisten Journalisten, Frauen wie Männer, einen sehr grossen Bogen machen oder dem sie sich nur auf ironische Weise annähern können.
Zum Jahresende hat die „Blick“-Redaktion die zehn meistgeklickten Fragen und Antworten nochmals aufgerollt. Ausserdem hat sie Fux noch mit einem persönlichen, durchaus lesenswerten Kommentar versehen:
„Platz 10: Penisgrösse – Schluss mit den Lügen“
„Platz 9: ‚Wenn er eindringt, spüre ich nichts'“
„Platz 8: ‚Mein Glied ist extrem sensibel'“
etc.