Alte Tante mit Botox aufgespritzt

NZZ online hat sich ein neues Gesicht gegeben. Mehr Raum für Bilder, eine neue Navigation und die Kommentarfunktion sind die wichtigsten Neuerungen. Die Reaktionen der User liessen nicht lange auf sich warten.

Das nach eigener Einschätzung führende News-Portal der Schweiz, nzz.ch, hat sich neu eingekleidet. Zum 10. Jahrestag, den die 12-köpfige Redaktion vor zwei Wochen feierte, war der „Relaunch“ fällig. Dann aber haperte es erst einmal mit der Technik. Der Starttermin wurde immer wieder verschoben, die Inserenten, den man die neuen grösseren Banner schon verkauft hatte, vertröstet. Nun also alles neu bei der alten Tante. 

Der erste Eindruck bestätigt, was auch die Leserschaft der Papierversion hin und wieder verspürt: Die NZZ rutscht nach links. Statt einer endlosen Navigationsleiste nun die linksbündigen Anrisse. Dazu grossformatige, sogar bewegte Bilder. Geöffnet hat die NZZ ihre Dossiers, die nun ohne Eintrittsgebühr besichtigt werden dürfen. Wichtigste Neuerung aber ist die Kommentarfiunktion unter den Artikeln. Die Meldung vom Relaunch brachte schon in den ersten Stunden Dutzende von Wortmeldungen.

Die Reaktionen waren überwiegend wohlwollend positiv, auch wenn sich einige konservativ denkende Internet-Surfer mit der Neuerung noch schwer tun. Die Profis finden sofort Mängel, einer meint: „Das ist eine primär gestalerisch motivierte Überarbeitung der Site. Ich sehe auf den ersten und zweiten Blick keine neuen Inhalte und – ausser der Kommentarfunktion – keine neuen publizistischen Konzepte.“ Ein anderer gratuliert „zur Botox-Spritze für NZZ Online“. Dem schliessen wir uns an… (pv.ch)

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