Aus dem Tamedia-Geschäftsbericht 2014

Ein kurzer Blick in die 160 Seiten des Tamedia-Geschäftsberichts 2014.
"Kommentar des Unternehmensleiters" Christoph Tonini, Ausschnitt aus dem Geschäftsbericht
Bild: „Kommentar des Unternehmensleiters“ Christoph Tonini, Ausschnitt aus dem Tamedia-Geschäftsbericht

Während der Ringier-Geschäftsbericht traditionell von einem Künstler gestaltet wird, kommt der Tamedia-Geschäftsbericht nüchtern in schwarz und weiss daher, nur die Titel- und die Zwischenseiten haben etwas Farbe. Dieses Jahr ist der Bericht als Zeitung und sogar als App erschienen – man findet ihn mit einer Suche nach „Tamedia Annual Report“ in den App Stores.

Um gleich mal mit den Vorurteilen anzufangen: Dass Tamedia doch nur Mitarbeiter entlässt und immer mehr Geld aus den Verbleibenden herauspresst, das ist nicht wahr, jedenfalls nicht stastisch über ganz Tamedia hinweg gesehen. Denn der durchschnittliche Mitarbeiterbestand ist gestiegen, von 3301 Mitarbeitern 2011 auf 3471 im Jahr 2014. Währenddessen gesunken ist der Umsatz pro Mitarbeiter, von 338 400 Franken auf 321 100 Franken.

Wer wissen will, was die Führung verdient hat, erhält ab Seite 120 Auskunft: Die 20 Mitglieder von Verwaltungsrat, Unternehmensleitung und Beirat Digital teilten 11,385 Millionen Franken Entschädigungen unter sich auf – 2013 waren es noch 9,25 Millionen Franken. Informationen über den Aktienbesitz dieser Leute finden sich anschliessend.

Angespannt ist die Lage für die klassisch journalistischen Printprodukte. Im „Kommentar des Unternehmensleiters“, Christoph Tonini, ist zu lesen, dass durch den Medienwandel bisher „vier von fünf Inserateseiten“ (!) verloren gegangen sind. Im vergangen Jahr ging die kommerzielle Print-Werbung um 4 Prozent zurück, die Stellenanzeigen gar um 21 Prozent (!). Die Printmedien verfügen über immer weniger Leser, im letzten Jahr sah das bei Tamedia so aus. Haufenweise Minus:

Leserzahlen
Bild: Ausschnitt aus dem Tamedia-Geschäftsbericht

Tamedia-Geschäftsbericht 2014