Die Basler Zeitung schaut eine Woche lang SRF-Newssendungen. Bemängelt wird nicht etwa politische Einseitigkeit, sondern mangelnde sprachliche Finesse.
Bild: Ausschnitt der Doppelseite in der „Basler Zeitung“ vom 11. Juni 2014
Die „Basler Zeitung“ widmet sich heute auf einer Doppelseite dem SRF. Auf was für ein Urteil kommen Benedict Neff und Samuel Tanner, nachdem sie sich während einer Woche die SRF-Nachrichtensendungen angeschaut haben?
Die politische Berichterstattung, von SRF-Kritikern oft als linkslastig taxiert, bietet in dieser Woche keinen Anlass zur Kritik. Man will nichts falsch machen: Auf einen SP-Politiker folgt das Pendent von der rechten Seite, immer auch dürfen dann noch die Mitte-Politiker ihr Sätzchen aufsagen. In der «Tagesschau» und bei «10vor10» oftmals dieselben Leute. Doubletten kommen häufig vor.
Problematisch dagegen seien die Sauglattismen und die Floskeln. In der „Floskelhölle“ Schweizer Fernsehen würden zu viele Journalisten so texten „als trügen sie eine rote Zipfelkappe“:
Ein Stauber-Best-of-three: «Nicht alles ist Gold was glänzt», «zwei Fliegen auf einen Streich schlagen», «es geht Schlag auf Schlag». Ihr Ehemann und Moderationskollege, Florian Inhauser, ist dagegen ein Mann mit Flair für Motoren-Metaphern: «Schmiermittel für den europäischen Wirtschaftsmotor», «Der Wirtschaftsmotor kommt aus dem Stottern auch nicht mehr raus». Beim Fernsehmachen zählen vor allem die Bilder, natürlich, aber etwas mehr Liebe zur deutschen Sprache stünde sämtlichen SRF-Politiksendungen gut an.
„Invasion der Dickhäuter: Der ganz normale Wahnsinn bei SRF“
(tablet.baz.ch, Benedict Neff und Samuel Tanner)