Beruf: Kriegsreporter

Die „Reporter“ des Schweizer Fernsehens widmen Kriegsreporter Kurt Pelda eine Doku.

Kurt Pelda vor seiner Videoschnittsoftware (Screenshot sf.tv)
Kurt Pelda vor seiner Videoschnittsoftware (Screenshot sf.tv)

Wenn ich einen Tipp abgeben müsste, wer Journalist des Jahres 2012 wird, dann brauche ich nicht lange zu überlegen: Kurt Pelda.

Während Journalisten weltweit scheiterten, in die syrischen Kriegsgebiete einzudringen und Informationen herauszuschaffen, schaffte das der freie Journalist, und das nicht nur einmal. Er verkaufte seine Berichte an das Schweizer Fernsehen und die Weltwoche, aber auch an Spiegel Online. Auch die «Tagesthemen» zeigten von Pelda in Aleppo aufgezeichnetes Filmmaterial.

Die meisten anderen sind bis heute dazu gezwungen, vorwiegend Filmmaterial aus dem Internet zu zeigen, das nicht oder nicht sicher verifiziert werden kann. Was Pelda allerdings nicht (mehr) kann, ist das Zeigen der anderen Seite. Seine Zusammenarbeit mit den syrischen Aufständischen hat ihm wohl lebenslang eine Zusammenarbeit mit der Assad-Regierung verwehrt.

Vor einem Jahr, am 23. Juni 2011, wurde das Einzelunternehmen Kayresearch Pelda ins Handelsregister des Kantons Zürich eingetragen. Mitarbeiteranzahl: 1, nämlich Kurt Pelda. Firmenzweck:

Medienberichte und Recherchen weltweit, besonders in Krisen- und Konfliktgebieten. Beratung und Schulungen, vor allem im Bereich Risk Management.

Der Einzelkämpfer wird natürlich auch immer wieder von Fotografen begleitet, Pascal Mora gab kürzlich auf Medienwoche.ch Auskunft über eine der Reisen nach Aleppo.

Gestern abend lief auf SF1 eine 23-minütige Kurzdoku über Pelda, die das schwierige Thema Krieg einfühlsam aufnimmt und aufschlussreich verarbeitet. Wer die Sendung verpasst hat, sollte sie sich gleich hier ansehen:

Reporter vom 09.09.2012