Bitte kein Mitleid: Die Krise ist wohlverdient

Karl Lüönd gemäss tragen die Printverlage die Schuld an der eigenen Krise selbst.

Karl Lüönd

Seit Mai schon kann man sich das Buch „Die Macht und die Ehrlichkeit“ des Tolhuseners Karl Lüönd kaufen. Erschienen ist es im Rüegger Verlag, erstreckt sich über 232 Seiten und kostet 28 Franken.

Lüönd macht die Schweizer Medienindustrie für die Krise verantwortlich, in der sie stecken. Die „Chancen der Digitalisierung“ seien bisher den anderen überlassen worden. Der aufkommende Wettbewerb mit neuen Konkurrenten würde nicht angenommen, sondern „eher als störend und unanständig empfunden“.

In einer Textprobe heisst es:

Die meisten Verleger haben die digitale Revolution an sich vorbeiziehen lassen und ihre Exportchancen vergeben. Dafür haben sie die skandalöse Marktverfälschung durch die SRG akzeptiert, indem sie sich ihre Radio- und Fernsehsender per Gebührensplitting mit einem besseren Trinkgeld subventionieren lassen und sich dem «Leistungsauftrag» der frechen Bakom-Bürokratie unterwerfen.

Das passt ganz gut zu den Diskussionen rund um die aktuelle Studie „Qualität der Medien“:

Die Schweizer Medienindustrie erlebt derzeit, was Textil- und Uhrenindustrie schon hinter sich haben: Globale Strukturveränderungen überlappen sich mit dem Wandel der Konsumgewohnheiten und damit des Kundenverhaltens. Alte Angebotsformen versagen, auf einmal brechen bewährte Geschäftsmodelle weg. Und selbstverständlich passiert das alles ausgerechnet in einer wirtschaftlichen Krisenzeit, was die traditionell frühzyklische und extrem konjunkturanfällige Medienbranche besonders hart trifft.

Die Medienindustrie in der wohlverdienten Krise – Mitleid ist fehl am Platz (tolhusen.ch)