Der 17-jährige Michael Eugster dreht einen Kurzfilm über Blogger als Maturaarbeit. Herausgekommen ist ein Werk, das die Online-Abteilungen der grossen Verlage blass aussehen lässt.
Von einer Maturaarbeit erwartet man eigentlich nicht besonders viel – um so mehr überrascht die Qualität des zehnminütigen Werks, die Michael Eugster in seinem Film über Schweizer Blogger an den Tag legt.
Und obwohl 1993 geborene Michael Eugster nicht zu den bekanntesten Schweizer Bloggern gehört und das Thema Schweizer Blogger viele nicht interessiert, wurde der Film seit dem 27. November rund 2000 mal angeschaut. Warum? Weil er kurzweilig ist, journalistisch sauber und einwandfrei produziert.
Warum werden solche Filme nicht auch in den Online-Abteilungen der grossen Verlage produziert? Es ist bezeichnend, dass es einen Blogger braucht, um die Schweizer Bloggerszene einzufangen – eigentlich wäre das eine klassische journalistische Aufgabe.
Ich bin mir sicher, dass es noch viele andere Talente wie Michael Eugster gibt, die gerne ihr Können beweisen würden.
An dieser Stelle hingewiesen sei auch noch auf den Text „Der Journalist im Netz – was muss er sein, was muss er können?“ von David Bauer. Einer der Punkte lautet, dass ein Journalist „neugierig und experimentierfreudig“ sein soll:
Die Neugierde gilt als eine der wichtigsten Eigenschaften von Journalisten. Wenn es um technologische Veränderungen im und um den Journalismus geht, ist es um die Neugierde meist nicht mehr so gut bestellt. Ein Journalist, der relevant bleiben und für die Zukunft gerüstet sein will, muss technologisch auf der Höhe bleiben und auch mit Dingen experimentieren, die sich vielleicht als total unbrauchbar herausstellen.