Bürgerjournalismus macht Branche nervös

Die Webcommunity hat Citizen Journalism erfunden. Plattformen sind geschaffen worden, auf denen jedermann sofort publizieren kann. Jeder Mensch ein Reporter – Demokratisierung der Newsverbreitung. Schulbeispiel ist «Ohmy-News» aus Südkorea, die mit von ganz normalen Bürgern verfassten Meldungen so erfolgreich ist, dass es nun gar eine Printausgabe gibt. Dieser Erfolg der neuen Low-Cost-Konkurrenz macht die herkömmlichen Medien nervös. Nachdem die deutsche «Netzeitung» bekannt gegeben hat, «20 Millionen Redakteure» für «Readers‘ Edition» zu rekrutieren, versuchen jetzt auch Traditionsblätter an den wertvollen Rohstoff von Bürgerreportern heranzukommen. Schlau machts laut «Guardian» die «International Herald Tribune», die einfach mit «Ohmy» kooperiert, um neben den Profiartikeln ihrer gut bezahlten Journalisten auch an authentische Berichte von der Strasse zu kommen. «Blick» hingegen schafft die 8989 (Short ID für SMS/MMS, aber auch Mail-Kürzel, Telefonnummer und Postfach), wo man seine News und Fotos hinschicken kann. Er schreibt dazu: « ist die erste Schweizer Zeitung, welche über diese Leserplattform verfügt. Die Software dazu stammt von der norwegischen Zeitung . In Schweden, Belgien und Deutschland hat diese Art von Bürger-Journalismus bereits Nachahmer gefunden.» «Blick» macht es sich also denkbar einfach und wärmt schlicht seine alte Praxis auf, Lesermeldungen mit 100 Franken zu honorieren. (pv.ch)