Ins Auditorium Maximum der ETH Zürich kamen zum diesjährigen Communication Summit rund 400 Mitglieder und Gäste des Zürcher Pressevereins und der Zürcher PR-Gesellschaft, um über «Fairness in Journalismus und PR» diskutieren. Unter der Moderation von Reto Lipp (SRF) tauschten sich Peter Eberhard, Präsident pr suisse, Jörg Kachelmann, Journalist und Meteorologe, Res Strehle, Chefredaktor Tages-Anzeiger, Claudio Zuccolini, Komiker, sowie Rena Zulauf, Medienanwältin, aus.
Der Abend begann gut: Nach einer kurzen, gutgelaunten und witzigen Ansprache der ETH-Rektorin Sarah Springman schaffte es Claudio Zuccolini ziemlich rasch, das Publikum zum Lachen zu bringen. Seine „Keynote“ befasste sich mit Bündnern, die ausgelacht würden, wenn sie als Terroristen auftreten würden und machte sich lustig über Zürcher mit Aufklebern von Bündner Ferienorten auf ihren Autos. In voller Länge zitierte er zudem den herrlichen Werbespot der Fischer Bettwarenfabrik.
Ein seltsamer Moment des Abends fand ziemlich zu Beginn statt. Moderator Reto Lipp fragte ins Publikum, wer von den anwesenden Journalisten denn noch rauche. Und keiner gab sich zu erkennen, nicht einer streckte auf (oder Reto Lipp hat ihn nicht gesehen). Sind Journalisten zu scheuen Rehen geworden? Denn einige nach wie vor rauchende Journalisten waren durchaus anwesend. Trotzdem stellte sich die Frage:
@broennimann Die grosse Anzahl von Journalisten im Saal hat @resstrehle eben auch bezweifelt. Wahrscheinlich sind sie in der Minderheit.
— Zürcher Presseverein (@presseverein_zh) February 3, 2015
Dann startete das Podiumsgespräch. Mit:
– Dr. Rena Zulauf, Medienanwältin Zulauf Bürgi Partner; Lehrbeauftragte für Schweizerisches Medienrecht an der Universität Zürich
– Dr. Res Strehle, Chefredaktor Tages-Anzeiger
– Jörg Kachelmann, Journalist, Meteorologe und Unternehmer
– Claudio Zuccolini, TV-Journalist und Komiker
– Peter Eberhard, Präsident pr suisse, Inhaber der Agentur PEPR
Anders als in den vorherigen Jahren durften sich die Diskutierenden nicht in bequemen Sesseln fläzen, sondern standen hinter Mini-Podien:
@resstrehle @CZuccolini @Kachelmann #comsum15 pic.twitter.com/6plOmbCz82
— flow flowers (@chabischrut) February 3, 2015
Die Diskussion war dann auch munter und blieb fast immer höflich – angenehm, mal einem Podiumsgespräch beizuwohnen, bei dem einander die Teilnehmer gegenseitig ausreden lassen. Anderen war das dann aber definitiv zu wenig würzig:
Das Podium am Communication Summit war etwa so würzig wie Milchreis #comsum15.
— Bettina Filacanavo (@befivo) February 4, 2015
Einige der vertwitterten inhaltlichen Positionen der Diskussion versammeln wir hier:
Geständnis von @CZuccolini am #ComSum15: Er schläft beim @SRF Meteo ein, @Kachelmann applaudiert ;)
— Denis Nordmann (@denisnordmann) February 3, 2015
.@resstrehle: „Zu Medienopfern werden oft Leute, die nicht mediengewandt sind.“ #comsum15
— Zürcher Presseverein (@presseverein_zh) February 3, 2015
Heute herrsche #bireweicherJournalismus, was zu seiner journalistischer Zeit unmöglich gewesen wäre sagt Kachelman am #comsum15
— Eljub Ramic (@swissic) February 3, 2015
Rena Zulauf vermisst die Fehlerkultur im Schweizer Journalismus und die damit verbundenen Berichtigungen und Gegendarstellungen. #comsum15
— Zürcher Presseverein (@presseverein_zh) February 3, 2015
#comsum15 Medienanwältin Zulauf: In CH braucht es 3 Anläufe, bis Gegendarstellung endlich kommt – trotz gesetzlichem Anspruch
— Jean-Marc Hensch (@sosicles) February 3, 2015
„Notgeile Klickschlampen im Online-Journalismus verfügen über eine erstaunliche Empathielosigkeit“ meint @Kachelmann am #comsum15
— Mike (@Zueri) February 3, 2015
.@resstrehle: „Richtig interessant wird es erst, wenn Medien gegen den Lemming-Effekt anschreiben.“ #comsum15
— Zürcher Presseverein (@presseverein_zh) February 3, 2015
peter eberhard zum journalismus: zeitalter der empörungsbewirtschaftung. #comsum15
— Silvan Gisler (@SilvanGis) February 3, 2015
Kosten für presserechtliche Verfahren gehen beim @tagesanzeiger aufs Ressortbudget, soll disziplinierend wirken @resstrehle #comsum15
— Nick Lüthi ✎ (@nick_luethi) February 3, 2015
R. Zulauf hält die Finanzierung von presserechtlichen Auseinandersetzungen über das Redaktionsbudget schlecht. Verlag soll zahlen. #comsum15
— Zürcher Presseverein (@presseverein_zh) February 3, 2015
gemäss @resstrehle braucht auch die pr stelle im unternehmen eine professionelle „distanz“ zur GL. einverstanden. herausforderung #comsum15
— Dominik Allemann (@dominikallemann) February 3, 2015
#comsum15 Zuccolini für Abschaffung der Online-Kommentare (Applaus im Publikum)
— Jean-Marc Hensch (@sosicles) February 3, 2015
„E gruusigi Zitig hätt gruusigi Läser“ mein Lieblings-@Kachelmann am heutigen #comsum15
— Mike (@Zueri) February 3, 2015
.@Kachelmann: „Die Hobbybeobachter waren fast die einzigen, die vom Prozess aus Mannheim korrekt berichtet haben.“ #comsum15
— Zürcher Presseverein (@presseverein_zh) February 3, 2015
.@Kachelmann: „Mir schreiben PR-Berater immer wieder, sie möchten mir gerne helfen.“ #comsum15
— Zürcher Presseverein (@presseverein_zh) February 3, 2015
Fazit #comsum15 Bireweiche Gugus wegen notgeiler Klickschlampen kreiert Medienopfer. Mangelnde Fehlerkultur in Medien. Nur Anwälte verdienen
— Eljub Ramic (@swissic) February 3, 2015
@CarmenEpp Wird dich wahrscheinlich nicht aufbauen: Du hast voll krass etwas verpasst :-) #comsum15 (#aufgezeichnet btw)
— Holzhacker Chnuschti (@msxy2) February 3, 2015