Der Nachtreporter im Clinch mit Zanetti

Von einem aufgebrachten Geissbock berichtet uns Radio 24-Redaktor Christoph Brunner. Als er letzten Freitag, abgestellt als rasender Nachtreporter, zur SVP-Zusammenkunft im Zürcher Albisgüetli erschien, stellte sich ihm Parteisektretär Claudio Zanetti in den Weg und hinderte ihn am Betreten der Propagandaveranstaltung, mit welche die Geissbock-Partei traditionell ihr Polit-Jahr eröffnet. „Zanetti & Co. waren der Meinung, Radio 24 habe zu einer unbewilligten Demonstration gegen die SVP aufgerufen. Das machte die Zürcher SVP so sauer, dass sie kurzerhand unsere Akkreditierung sistierte und uns kuzerhand auslud“, berichtet Brunner in seinem Weblog.

Dass eine der grössten politischen Parteien im Land das grösste Privatradio der Schweiz daran hindert, über einen ihrer wichtigsten Anlässe zu berichten, empört  Brunner, und lässt ihn nach Analogien suchen: „Das wäre, als würden Tokio Hotel MTV verbieten, ihr neustes Video zu spielen. Oder wenn der ZSC Walter Scheibli nicht ins Hallenstadion lassen würde“. Die Geschichte hat ein Happy End: Zur friedlichen Demo kam nur ein kleines Grüpplein, Sekretär Zanetti liess Milde walten und Nachtreporter Brunner durfte doch noch hinein. Andere Berichterstatter hatten es leichter. In Pole position sichtete das Schweizer Farbfernsehen den braven Parteisoldaten Roger Köppel, der sich Nahrung für die nächsten Editorials holte. (pv.ch)