Die Frauenquote bei den Inhalten

Die Frauenquote ist nicht nur bei der Besetzung von Stellen eine Frage, sondern auch bei der Auswahl von Inhalten. Frau R. hat dazu sechs Ausgaben der „Tageswoche“ analysiert.

Screenshot Tageswoche.ch
Bild: Screenshot tageswoche.ch

Frau R. hat kürzlich einen Sonntag verbracht mit dem Rumschnipseln an der Tageswoche. Und zwar hat sie Männer und Frauen aus sechs Ausgaben ausgeschnitten und daraus Collagen erstellt, auf denen sie das Verhältnis der Geschlechter gegenüber stellt.

Frau R. kommt dabei auf folgende Verhältnisse zwischen Männern und Frauen, offenbar geht es um die Anzahl abgebildeter Personen in den einzelnen Ausgaben:

– 31 Männer vs. 12 Frauen
– 31 Männer vs. 10 Frauen
– 40 Männer vs. 8 Frauen
– ca. 55 Männer vs. 10 Frauen
– 33 Männer vs. 5 Frauen
– 34 Männer vs. 6 Frauen

Das ist ziemlich eindeutig, Männer dominieren also auch bei der Tageswoche das Bild. Frau R. schreibt dazu:

Eine Auswertung der Texte wäre wohl noch krasser.

Und der neue Redaktionsleiter Dani Winter:

Tja, was soll man da sagen? Es ist uns bewusst, dass wir viel zu viele Männer im Blatt haben. Leider ist es aber so, dass die Welt, über die wir berichten, immer noch stark von Männern geprägt wird. Oder, positiv formuliert: Männer verbocken einfach viel mehr, und darüber zu berichten, ist ja unsere Aufgabe.

Vielen Dank jedenfalls für den kritischen Input, er soll uns eine Mahnung sein.

Interessant auch die Leserkommentare dazu, von „anscheinend gibt es über Frauen einfach zuwenig interessantes zu berichten“ über „Frauen verbocken auch einiges im Leben und in der Gesellschaft“ bis „es wäre auch nicht verboten, über Menschen zu berichten, die anstatt Mist zu bauen, grossartige Dinge tun“.

„Blattkritik mal anders“
(tageswoche.ch)