Die Nabelschau

Quasselsendungen am Fernsehen sind was für Masochisten, nichts für die Quote. Im «Club» wird nun schon seit 25 Jahren geplaudert. Grund genug für eine Feier.

Eine «Zicke» sei sie gewesen, klagt der inzwischen sehr grauhaarige Alt-Clubmoderator Ueli Heiniger, als Christine Maier zum ersten Mal die Runde bereicherte. Inzwischen hat die adrette «Blondine» den Chefsessel im Club inne. Abgeschafft worden sind Wein, das offene Ende und die Anzüglichkeiten, dafür wacht heute der Chefredaktor über die Anzahl von Auftritten von Musliminnen. Die Erkenntnis des ellenlangen Rückblicks: Das Format steht für den behäbigen SF-Stil, es wird geredet, gedampft, geplaudert und auf die Schultern geklopft. Die Sendung dürfte auch die nächste 25 Jahre überdauern.

Die Jubiläumsausgabe des «Club» war ein Prototyp für solche Sendungen. Man nehme genügend bekannte TV-Gesichter, die haben es auch nicht weit, wenn sie ins Studio kommen müssen. Und lasse sie schwelgen in guten alten Zeiten. Man amüsiere sich über die Anekdoten und peinlichen Pannen aus Hunderten von Sendungen. Und freue sich mit den Buchhaltern über den billig gemachten Content. Hat eigentlich jemand nach der Relevanz gefragt?

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Christine Maier