Die „Sonntagszeitung“ zeigt sich seit heute in einem neuen Kleid: mit viel Weissraum, gezeichneten Autorenbildern und langen Texten.
Die Belegschaft der Sonntagszeitung 2014 (Bild: Ausschnitt Sonntagszeitung)
Monatelang wurde daran gearbeitet, heute lag sie in den Briefkästen ihrer Abonnenten: Die neugestaltete „Sonntagszeitung“:
Neben der Blattarchitektur wurde auch das Erscheinungsbild der SonntagsZeitung erstmals seit 2007 grundlegend überarbeitet. Das Logo wird neu in blau auf weissem Grund gezeigt. Zur einfachen Leserführung behält jeder Bund seine eigene Farbe, allerdings wird die Farbgebung insgesamt dezenter. Dies soll die grossformatigen Bilder stärker ins Zentrum rücken. Dem Layout wurde ein modernes 12-Spalten-Raster zugrunde gelegt. Auch die Schriften wurden neu gewählt.
Ästhetisch gefällig hat sie sich von zu viel Ballast befreit und tritt zurückhaltend auf, umgebeben von viel Weissraum. Präsent im Blatt sind die Journalisten, viele Artikel ziert eine kleine Zeichnung des Artikel-Autors.
Was auffällt, sind die vielen langen Texte: In der aktuellen Ausgabe sind deren 9 über 10 000 Zeichen, das ist eine klare Abkehr vom bisherigen Kurzfutter und auch vom Kurzfutter, das andere Zeitungen liefern. Man setzt darauf, dass der Leser am Sonntag Zeit hat und tatsächlich lesen will, nicht nur schmökern. Die erfolgreichste Zeitung der letzten Jahre im deutschsprachigen Raum, die deutsche „Zeit“, macht es vor, die „Sonntagszeitung“ scheint davon lernen zu wollen.
Frischgebacken nach einem „Zeit“-Erfolgsrezept ist auch der neue Gesellschaft-Bund, nämlich nach dem Rezept gefühliger Themen. Nach eigenen Angaben will der Bund „aktuelle gesellschaftspolitische Debatten rund um die Themen Beziehung, Familie, Geschlechter und Gesundheit“ aufgreifen, hinweisend auf den Aufmacher des Bunds wird auf der Titelseite nicht weniger als „Das Geheimnis der Liebe“ und in der Artikelüberschrift „Die Matrix des Herzens“ versprochen. Was dann im eher technikkritischen Artikel nicht wirklich eingelöst wird. Im zweiten „Gesellschaft“-Text geht es um einen Finalisten der SRF-Castingshow „The Voice of Switzerland“. Die „aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten“ gibt es ja dann vielleicht nächste Woche.
Alles in allem ist der Relaunch sehr gelungen, ich persönlich finde die Zeitung so gut wie schon lange, lange nicht mehr. Man darf gespannt sein, was das vergleichsweise junge Team (siehe Foto) in den nächsten Ausgaben der Zeitung so liefern wird.