Die Preise fallen auf breiter Front

Nichts schmeichelt der Berufsehre mehr, als ein schöner Preis für das Schaffen. Die Auszeichnung hat zahlreiche angenehme Nebeneffekte: Die Chefredaktion freut sich über den Qualitätsbeweis, das Portemonaie über den kleinen Zustupf aus der Preissumme. Nicht zu vergessen, die lobenswerte Erwähnung in den eigenen und in fremden Spalten. Zur Zeit ist wieder Preissaison, in grosser Zahl fallen die Medienpreise vom Himmel. Im schönen Licht sonnen sich dabei vor allem die Sponsoren.

Eine kleine Auswahl von Meldungen über Medienpreis-Verleihungen, die uns in den letzten Tagen erreichten: Die Journalisten Christian Heuss und Olivier Dessibourg erhalten von der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) den mit insgesamt 10000 Franken dotierten „Prix Excellence“. Heuss vom Schweizer Radio DRS wird für seine Sendung „Biobanken – Gene und Krankheitsgeschichten für die Forschung“ geehrt, Dessibourg von „Le Temps“ für den Artikel „Comment générer des cellules souches?“. Ausgwählt wurden die Beiden von einer Jury, der drei Journalisten und zwei Mediziner angehören. 

Im Multipack an Finanzjournalisten verteilt die das weitgehend unbekannte „Magazin für Vermögensberatung und Private Banking, Private“ seine Medienpreise (Preissumme ebenfalls 10000 Fr.). Träger in diesem Jahr sind Albert Steck von der „Bilanz“ für seine Beiträge „Das Einmaleins des Börsenerfolgs“ und „So wird das Jahr 2007“. Den „Ehrenpreis“ in der Kategorie „Hintergrund / Recherche“ bekommt Daniel Ammann von der „Weltwoche“ für „Sehnsucht nach der Kolonialzeit“ und eine Serie über Bundesanwalt Roschacher. In der Kategorie „Service“ siegte ein Team des „Tages-Anzeigers“ mit Katinka Gyomlay, Karin Huber, Bruno Schletti, Erich Solenthaler und Daniel Zulauf für ein staubtrockenes Dossier zum Thema „Pensionskassen“. Und in der Kategorie „Elektronische Medien“ war Daniel Hanimann von „Cash-TV“ vorne, für ein wohlwollendes Interview mit Swissquote-Chef Marc Bürki.

WeWo-Jungverleger Roger Köppel und der Filmemacher Marius Born erhalten  den diesjärhigen „Schweizerisch-Russischen Journalistenpreis“ (10000 Dollar!), weil sie sich – so die Jury unter der Leitung von Beatrice Tschanz – „in besonderer Weise der Vertiefung der Beziehungen zwischen der Schweiz und Russland“ eingesetzt haben. Verliehen wird er vom „Kooperations-Rat Schweiz – Russland“. Köppel und sein Team kamen in die Kränze, weil die Berichterstattung über Russland in dem Wochenmagazin „manchmal kritisch, manchmal anerkennend, aber stets geprägt von Respekt und dem Willen zu verstehen“ gewesen seien. Born, der am Institut für Angewandte Medienwissenschaft IAM lehrt und auch als Fotograf tätig ist, erhielt den Preis für seinen Dokumentarfilm „Das kälteste Dorf der Welt – 1000 Kilometer durch die sibirische Wildnis“.

Die DOK-Filmer Beat Bieri und Ruedi Leuthold gewinnen den Europäischen Civis-Fernsehpreis in der Kategorie Information für ihren Streifen „Neue Heimat Lindenstrasse“, ein Porträt des Alltagslebens in Reussbühl am Stadtrand von Luzern. Der Civis-Preis (41000 Euro!!) wird seit 20 Jahren für Fernseh- und Radiostücke vergeben, welche die Integration und die kulturelle Vielfalt zum Thema machen. Gestiftet wird er von den Staatssendern Deutschlands, Österreichs, Sloweniens und der Schweiz.

Wir gratulieren und animieren zur Eingabe von Beiträgen bei den diversen Sponsoren. Beim regional wichtigsten Preis, dem vom ZPV getragenen Zürcher Journalistenpreis, ist die Frist für dieses Jahr schon abgelaufen. Die Preisverleihung findet am 12. Juni im Casinotheather Winterthur statt. Gastrednerin ist Bundsrätin Doris Leuthard. (pv.ch)