Die Presseschau zum Presseball

So viel Schwung müsste nächstens wieder mal in den Inseratenmarkt kommen, äusserten taktvolle Ballgäste. Berichte der Sonntagspresse sowie der Zürcher Montagsblätter zum 80. Schweizer Medienball.

Die Meldungen aus der SonntagsZeitung, dem SonntagsBlick, der NZZ am Sonntag, der NLZ am Sonntag, 20 Minuten und von der Liechtensteiner Regierung. (und der Nachtrag vom Montag mit Tagi und NZZ)

Für die SonntagsZeitung berichten Bea Emmenegger (Text) und Bruno Schlatter (Fotos).

Die Gäste rotierten perfekt wie Druckmaschinen
Im Zürcher Dolder Grand feierte man antizyklisch gelassen den 80. Medienball

ZüRICH Das Glück muss den Medien all ihrer Wehklagen zum Trotz gewogen sein, denn kaum hatten die ersten Besucher des 80. Schweizer Medienballs im Zürcher Dolder Grand zum Apéro-Champagner gegriffen, krachte das erste voll beladene Tablett zu Boden. Und noch bevor die Ballgäste die arbeitenden Journalisten mengenmässig übertroffen hatten, krachte es ein weiteres Mal.

Taktsichere Gäste: So viel Schwung, äusserte man, müsste nächstens wieder mal in den Inseratenmarkt kommen 

Des Glückes Fee in Form von Cecilia Bartoli – sie zog die Tombola-Haupttreffer – verriet, dass generell ungerade Zahlen ihre Glückszahlen seien, und für heute Abend tippe sie auf die 3. Ob die Mezzosopranistin, die es mit ihrer Einspielung von Kastraten-Arien sogar in die Pop-Charts mehrerer Länder schaffte, recht behielt, erwies sich erst nach Redaktionsschluss. Klar war aber, dass der Erlös der Tombola an Reporter ohne Grenzen und an den Zürcher Journalistenpreis geht.

Cecilia Bartoli und Oliver Widmer: Als Tombola-Fee amtete die Mezzosopranistin für einen guten Zweck

Gekommen, um für den guten Zweck zu tanzen, waren Verleger und Verbandsvertreter und wie immer verschwindend wenig Medienschaffende ohne Chef in der Berufsbezeichnung.

Aurelia Frick, Jeannette und Klaus Tschütscher: Das Fürstentum Liechtenstein war würdig vertreten

Dafür Politiker, bei denen der Presseball berufsbedingt auf der Agenda steht. Auf die Frage, ob sie zum letzten Mal dabei sei, sagte Rita Fuhrer, scheidende Zürcher SVP-Regierungsrätin, erst nach langem Zögern, sie hoffe doch, weiterhin dabei zu sein: «Ich bin immer gern gekommen.» Thomas Heiniger, seit seiner Wahl in den Zürcher Regierungsrat ebenfalls Ballbesucher, begründet dies mit dem «intensiveren Verhältnis zu den Medien».

Susanne und Thomas Heiniger: «Intensives Verhältnis zu Medien» 

Das ist auch der Grund, weshalb Bundeskanzlerin Corina Casanova nach Zürich kam: «Ich bin ja auch zuständig für die BundesratsKommunikation, da komme ich gern zum Medienball.» Zumal sie sehr gern tanze und in Mariano Tschuor, Direktor von Radio e Televisiun Rumantscha, einen selbst deklarierten «hervorragenden Tänzer» als Begleiter habe.

Rita und Fredy Fuhrer: Die beiden kommen auch nächstes Jahr 

Dass Migros-Chef Herbert Bolliger gut tanzt, musste seine Frau Beatrice, eine «leidenschaftliche Tänzerin», ihm attestieren – er selbst sagte bloss, er werde sein Bestes geben.

Beatrice und Herbert Bolliger: Migros-Paar

Das gab nach ihrem Eintreffen auch Aurelia Frick, Aussenministerin von Liechtenstein, das als Gastland auch mit Regierungschef Klaus Tschütscher und Landtagspräsident Arthur Brunhart vertreten war. Die meistfotografierte Politikerin des Abends posierte pausenlos mit strahlendem Lächeln und bezeichnet es als ihren Hauptjob, im Ausland das «falsche Bild zu korrigieren», das man sich vom Fürstentum mache – womit man sich ja in einer ähnlichen Situation befinde wie die Schweiz.

Monika Kälin und Irina Beller: Fritz beim Bier?

Nichts korrigieren muss Urs Schwaller, Freiburger CVP-Ständerat und unterlegener Bundesratskandidat: Er habe seine Nichtwahl verdaut, das Leben gehe weiter. «Und eines war ich nie im Leben, nämlich unzufrieden.»

Barbara und Urs Schwaller: Er hat seine Nichtwahl verdaut 

Unzufrieden wirkte niemand, auch Baumanager Walter Beller nicht: Er musste zwar ständig den schleppenähnlichen Saum am Goldlamékleid seiner Frau Irina aus dem Weg raffen, aber dafür wurde das glamouröseste Kleid des Abends auch fleissig fotografiert. Und weil fast zeitgleich auch Monika Kälin und FCZ-Legende Fritz Künzli eintrafen – kurz nach Raquel und Jürg Marquard – waren am Medienball wieder nahezu alle für die Medien überlebenswichtigen Leute vertreten.

Der Bericht aus der SoZ zum Ausdrucken…

Für den SonntagsBlick berichtete Karin el Mais mit einem ganzen Team von Fotografen und Filmern.

Medien am Ball
Gestern Abend feierte der Medienball glanzvoll sein ­ 80. Jubiläum: Und der Liebling der Medienwelt Cecilia Bartoli überstrahlte alle.

Tagtäglich berichten wir in den Medien über mehr oder weniger prominente Persönlichkeiten. Doch richtige Stars sind schwerer zu finden als die berühmte Nadel im Heuhaufen. Da ist Cecilia Bartoli für einen Journalisten wie ein Sechser im Lotto.

Ein Weltstar und prädestiniert für die ganz grossen Buchstaben. Die berühmte Opernsängerin kann sich an eine Zeitungsüberschrift in der «New York Times» ganz besonders gut erinnern: «Cecilia ist die beste Erfindung Italiens seit dem Risotto», erzählt sie mir.

Noch heute muss die Wahlschweizerin über diesen Vergleich schmunzeln. Weniger lustig findet Roger Köppel alles, was über ihn so geschrieben wird: «Seine Welt ist die Meinung», titelte einst der «Spiegel» ein Porträt über den «Weltwoche»-Chefredaktor. «Meine Welt ist die Recherche, wäre richtig gewesen», verteidigt sich Köppel augenzwinkernd.

Ja, die Medien habens nicht immer einfach, es allen recht zu machen. Da ist das Lob von Rita Fuhrer Balsam für die Journalistenseele: «Lovely Rita!», schrieb die Presse nach ihrer Wahl zur Zürcher Regierungsrätin. «Das vergesse ich nie», sagt sie. Das ist doch ein guter Grund anzustossen!

Samstag, 31. Oktober 2009,
Dolder Grand, Zürich
Bewertung:
Abendkleider: 5 von 5 Sternen
Glamour: 4 von 5 Sternen

Bericht, Fotogalerie und Video vom Ball finden sich hier…

Sachlich und sehr knapp zeigt sich die NZZ am Sonntag:

Cecilia Bartoli der strahlende Stern am Medienball in Zürich

Wenn die Glücksfee für die Ziehung der Hauptpreise Cecilia Bartoli heisst, muss das Tanzorchester «Smile» besonders beschwingt aufspielen, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. So geschehen am 80. Schweizer Medienball im Zürcher Hotel Dolder Grand, wo die erfolgreiche italienische Opernsängerin in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag mit ihrem Partner Oliver Widmer nicht nur die Tombola zum Ereignis werden liess. Weitere prominente Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft amüsierten sich, teilweise bis zum Katerfrühstück, das den Ball morgens um 3 Uhr im Kongresshaus beschloss. (zzs.)

Für die Neue Luzerner Zeitung am Sonntag war André Häfliger dabei:

Medienball in Zürich: Cecilia Bartolis lieblicher Blick

Trotz Krise – in der Schweizer Presselandschaft darf immer noch gefeiert werden. Das zeigte sich gestern Abend am festlichen Medienball 2009 im edlen Dolder Grand Hotel in Zürich.

Wie lange wird denn die Medienwelt von dieser Wirtschaftskrise noch geschüttelt? Hanspeter Lebrument, der Bündner Präsident der Berufsverbandes «Schweizer Presse», ist sehr optimistisch: «In zehn Monaten ist alles vorbei. Aber fragen sie bitte nicht, warum – und wie wir das schaffen…» Jürg Marquard ist verhaltener. «Es wird schon noch dauern. Denn neben der Wirtschaftskrise haben wir zusätzlich eine Strukturkrise zu bewältigen», erklärte der Zürcher Verleger mit Geschäftssitz in Zug. SRG-Generaldirektor Armin Walpen spricht gar von «drei bis vier Jahren» Durststrecke: «Auch in unserem TV-Bereich gilt es daher jetzt, sich prägnant zu verändern, sich an die neuen Mediengewohnheiten der Menschen anzupassen.»

Bartoli liest Bücher
Welches sind solche Gewohnheiten unter den prominenten Ballgästen? «Ich blättere Zeitungen mehr aus Interesse einfach etwas neugierig durch», erklärte Opernstar Cecila Bartoli mit ihrem so lieblichen Blick. «Richtig lesen tue ich nur Bücher. Am liebsten Fachbücher über Projekte, mit denen ich mich gerade beschäftige.» Gastland dieses Jahr am Medienball war Liechtenstein. Aussenministerin Aurelia Frick liest neben ihren Landeszeitungen auch täglich die NZZ, Regierungschef Klaus Tschürtscher outete sich als «Fernseh-Zapper». Die Schwyzer Entertainerin und ihr Lebenspartner, Fussballlegende Fritz Künzli, ackern die Presselandschaft nach gemeinsamen Kriterien durch: «Medial wirklich interessieren tut uns eigentlich nur die Show- und die Sportszene.»

Schwaller liest am Abend
Migros-Chef Herbert Bolliger legt beim Zeitungslesen hauptsächlich wert auf «informative Artikel aus Politik und Wirtschaft». Im Fernsehen ist dann vorwiegend der Sport am Zug: «Vor allem Fussball und Eishockey.» CVP-Ständerat Urs Schwaller hat die Gewohnheit angenommen, «erst am Abend» Zeitungen zu lesen: «Das hat einen klaren Vorteil. Wenn ich mich nämlich über etwas ärgere in der Zeitung, dann geschieht das nicht den ganzen Tag. Zudem kann ich am Abend schneller sagen, dass das ja alles nur ‚Schnee von gestern‘ ist…»

Bericht und Bilderstrecken gibt es bei Zisch… 

20 Minuten online hat die Kollegen von der Depeschenagentur geschickt

Schweizer Medienball: Medienleute schwingen das Tanzbein

Über 500 Personen aus Politik, Wirtschaft und der Medienwelt haben den 80. Schweizer Medienball besucht. Der vom Zürcher Presseverein organisierte Anlass fand am Samstagabend im Zürcher Nobelhotel Dolder statt.

Als Gastland eingeladen war dieses Jahr das Fürstentum Liechtenstein. Vertreten war es durch Regierungschef Klaus Tschütscher, Landtagspräsident Arthur Brunhart und Aussenministerin Aurelia Frick. Zudem leisteten auch vier liechtensteinische Köche einen Beitrag zum Viergang-Dinner, wie die Organisatoren am Sonntag mitteilten.

In die Nacht hinein tanzten unter anderen Marc Walder (Chef Ringier Schweiz), «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel, Zürichs Regierungsmitglieder Rita Fuhrer (Volkswirtschaftsdirektion) und Thomas Heiniger (Gesundheitsdirektion) sowie CVP-Ständerat Urs Schwaller.

Traditionell findet am Ball auch eine Tombola statt. Ihr Erlös geht an die internationale Menschenrechtsorganisation «Reporter ohne Grenzen» sowie an den «Zürcher Journalistenpreis». Als Glücksfee amtete Sopranistin Cecilia Bartoli. Das Katerfrühstück konnte im Zürcher Kongresshaus eingenommen werden. (sda)

Der Bericht (ohne Bild und Klickstrecke) findet sich hier…

Die Liechtensteiner waren auch zufrieden, die Regierung lässt verlauten:

Liechtenstein in Zürich – eine gelungene Präsentation im Nachbarland
    Vaduz, 1. November (pafl) – Das Fürstentum Liechtenstein war offizielles Gastland des 80. Schweizer Medienballs am 31. Oktober in Zürich. Es präsentierte sich mit für manche unbekannten und überraschenden Facetten und konnte bei den hochrangigen Besuchern viele Sympathiepunkte sammeln.

    Hochkarätige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medienwelt waren am Samstag, 31. Oktober, in das Dolder Grand Hotel in Zürich gekommen. Ziel des Liechtensteiner Auftrittes war es, dem hochrangigen Schweizer Publikum ein emotionales, sympathisches Bild vom vielfältigen Nachbarland Liechtenstein zu zeigen, und das für einen guten Zweck. Der Erlös des Wohltätigkeitsballes geht an die internationale Hilfsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ sowie an den Zürcher Journalistenpreis.

    Das offizielle Liechtenstein war durch Regierungschef Klaus Tschütscher, Landtagspräsident Arthur Brunhart, Regierungsrätin Aurelia Frick, Liechtensteins Botschafter in Bern, Hubert Büchel, und Gerlinde Manz-Christ, Leiterin der Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, vertreten. „Es hat mich mit Stolz erfüllt, wie professionell und gleichzeitig sympathisch sich das Fürstentum Liechtenstein in seiner ganzen Vielfalt einem wichtigen Kreis von Meinungsbildnern aus Politik, Wirtschaft und insbesondere den Medien in der Schweiz vorgestellt hat“, sagte Regierungschef Klaus Tschütscher. „Der Wirtschaftsstandort, der Finanzplatz und das Kultur-, Freizeit- und Ferienland Liechtenstein wurden für viele Besucher vielfältig und lebendig, elegant und doch bodenständig dargestellt.“

    Liechtensteinische Choreographie

    So präsentierten unter dem Namen „Modern Dance“ die beiden Solotänzer Yukie Koji und Reinier Matheu unter der Leitung von Jacqueline Beck die Choreographie „Lovesong“. Mit viel Feingefühl gelang es der Liechtensteiner Choreographin zur Musik von Ghalia Benali klassische wie moderne Elemente in ausdruckvollen Tanzfiguren zu verbinden. „Es war beeindruckend und für viele Ballbesucher sicher ungewöhnlich, dass sich Liechtenstein mit der Sprache des Tanzes, einer weniger bekannten Seite des liechtensteinischen Kulturschaffens, dargestellt hat. Ich finde es wichtig, dass sich Liechtenstein auch immer wieder mit seinem vielfältigen Kulturleben im Ausland präsentiert“, zeigte sich Regierungsrätin Aurelia Frick vom Anlass begeistert.

    Prominentes Moderatoren-Duo

    Bettina Walch, Programmleiterin von DRS3, und Marco Büchel, der seit Jahren erfolgreichste liechtensteinische Ski-Rennfahrer, führten die Ballgäste mit viel Charme und Humor durch den Abend. Sie waren weitere perfekte Botschafter des Fürstentums Liechtenstein. So ist auch Landtagspräsident Arthur Brunhart von der Wichtigkeit persönlicher Begegnungen und dem Dialog überzeugt: „Allfällige Vorurteile können nur im persönlichen Gespräch bereinigt und beseitigt werden. In persönlichen Gesprächen kann ein realistisches, sympathisches, emotional positives Bild von Liechtenstein gezeigt und so langfristig eine Vertrauensbasis aufgebaut werden. Der Medienball hat dazu reichlich Möglichkeit geboten.“ Botschafter Hubert Büchel bestätigte dies: „Die Schweiz und Liechtenstein verbindet eine langjährige enge nachbarliche Freundschaft. Es ist wichtig diese Partnerschaft nicht nur auf institutioneller Ebene, sondern persönlich zu pflegen und die Gemeinsamkeiten, die uns verbinden, hervorzuheben und zu pflegen. Die Medienschaffenden stellen dabei eine wichtige Zielgruppe dar.“

    Liechtenstein Tourismus war mit zwei Mitarbeiterinnen auf dem Ball vertreten, die Wein und Käse aus Liechtenstein zur Verkostung anboten. Im Eingangsbereich wurden Liechtensteinfilme gezeigt, der gesamte Ballbereich war durchgehend mit Liechtenstein-Elementen dekoriert. Für die gelungene Umsetzung des liechtensteinischen Gesamtauftrittes war die Stiftung Image Liechtenstein verantwortlich.

    Kulinarische Genüsse aus Liechtenstein

    Den Gästen des Medienballs wurden auch liechtensteinische Weine der Fürstlichen Hofkellerei offeriert, die das ausgezeichnete und kreative Ball-Menü begleiteten. Vier Gänge des Ballmenüs wurden von den vier liechtensteinischen Spitzenköchen Martin und Hubertus Real, Rolf und Ivo Berger sowie dem Team des Hotels Real unter der Leitung von Sebastian Fink, in Zusammenarbeit mit der Küchenbrigade des Hotel Dolder, zubereitet.

    Liechtenstein nach Hause nehmen

    Am Ende des Medienballes konnte jede Besucherin und jeder Besucher eine Liechtenstein-Tasche mit Souvenirs und einem Buch über das Fürstentum Liechtenstein mitnehmen.

    „Für diesen grossen Auftritt haben viele Liechtensteiner Partner von staatlicher und privatwirtschaftlicher Seite hervorragend kooperiert. Ich bin überzeugt, dass dieser Liechtensteinanlass in der Schweiz positive und nachhaltige Wirkung hat,“ sagte Gerlinde Manz-Christ, Leiterin der Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit und Koordinatorin für den Liechtenstein-Auftritt, abschliessend.

 
Reporter ohne Grenzen

    Die internationale Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) kämpft seit ihrer Gründung im Jahre 1985 für die Pressefreiheit. Die Schweizer Sektion besteht seit 1990 und wendet sich an alle, denen die freie Meinungsäusserung ein Anliegen ist. ROG verteidigt Journalisten und Medienschaffende, die wegen ihrer beruflichen Tätigkeit inhaftiert oder verfolgt werden, kämpft gegen Zensur und restriktive Pressegesetze, unterstützt jedes Jahr mit rund hundert Stipendien Journalistinnen und Journalisten oder Medien, übernimmt Anwaltskosten, setzt sich ein für mehr Sicherheit von Journalisten vor allem in Krisengebieten.

Der Zürcher Journalistenpreis

    Seit 1981 zeichnet die Stiftung Zürcher Journalistenpreis Arbeiten von Autorinnen und Autoren aus, die vor allem in den Kantonen Zürich und Schaffhausen tätig sind oder dort publiziert worden sind. Der vom Zürcher Presseverein ZPV ins Leben gerufene Preis gilt als einer der renommiertesten Auszeichnungen für Medienschaffende in der Schweiz.

Last but not least der Verweis auf unseren eigenen Bericht „Eine runde Sache“…

Für den Tagi berichten Liliane Minor und Reto Oeschger (Bild)

Die Nacht der Nächte im Hotel Dolder

Am Samstagabend lud der Zürcher Presseverein zum 80. Medienball ins Grand Hotel Dolder.

Zürich – Zu den strahlendsten Gesichtern am 80. Medienball gehörte zweifellos SVP-Regierungsrätin Rita Fuhrer – man sah es ihr förmlich an, wie ihr am Freitag ein Stein vom Herzen gefallen ist, als das Ergebnis der Fluglärmmessungen bekannt gegeben wurde (TA vom Samstag). «Ja, ich bin glücklich», bestätigte sie ohne Zögern und stellte sich zusammen mit Ehemann Fredy charmant den Fotografen, die am Eingang zum Ballsaal auf die Gäste warteten.


Auf der Tanzfläche ist es eng, ausser für Irina Beller, Gattin von Bauunternehmer Werner Beller – dank ihrem Kleid. Foto: Reto Oeschger
 

Die Zürcher Regierung war gleich mit drei Mitgliedern vertreten: Neben Fuhrer kamen auch Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger (FDP) sowie Baudirektor Markus Kägi (SVP). Aber während Heiniger und seine Frau Susanne von den Kameras sofort belagert wurden, schafften es Markus Kägi und seine Gattin Marianne, durchzuschlüpfen. Auch begrüsst wurde Kägi im Gegensatz zu Heiniger und Fuhrer nicht offiziell. «Ich bin halt ein Unscheinbarer», scherzte Kägi. Des Rätsels Lösung: Kägi wurde von Bekannten eingeladen, während Heiniger und Fuhrer offiziell als Ehrengäste geladen waren.

Zu den meistfotografierten Gästen gehörte die liechtensteinische Aussenministerin Aurelia Frick. Liechtenstein war heuer Gastland am Medienball; Frick war Ehrengast. Für sie sind solche Anlässe eine gute Gelegenheit, das «falsche Bild» zu korrigieren, das man im Ausland von Liechtenstein habe. Zur Liechtensteiner Delegation gehörte auch Botschafter Hubert Büchel. Für ihn war der Anlass ein Glückstreffer: Er gewann den Tombola-Hauptpreis, eine Reise nach Thailand.

Und für die NZZ waren Gordana Mijuk (Text) und Adrian Baer (Foto) dabei:

Champagner – trotz allem
Über 500 Gäste am 80. Schweizer Medienball im «Dolder Grand»

Im «Dolder Grand» haben am Samstagabend über 500 Gäste am Schweizer Medienball teilgenommen. Bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt und gefeiert, Krise hin oder her.
 
Champagnerlaune herrscht in der Medienbranche derzeit nicht. Die Wirtschaftskrise hat die Inserateeinnahmen stark einbrechen lassen. Schwerer wiegt jedoch, zumindest für die Zeitungen, dass immer mehr Leser sich im Internet informieren, den Verlegern für die virtuelle Welt jedoch noch kein gescheites Geschäftsmodell in den Sinn gekommen ist. Aber, wer will am Samstagabend im Zürcher Nobelhotel Dolder Grand schon über solche Probleme nachdenken. Hier wird gefeiert, und der Champagner fliesst in teure Kristallgläser. Der vom Zürcher Presseverein veranstaltete Ball dient einem guten Zweck: Unterstützt werden die internationale Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen, die sich für verfolgte Journalisten einsetzt, und der Zürcher Journalistenpreis, mit dem Medienschaffende für herausragende Arbeiten ausgezeichnet werden. Zum 80. Mal geht der Presseball nun über die Bühne, erst zum 2. Mal wird er als Schweizer Medienball betitelt. Mit dabei sind über 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und der Medienbranche.

Im Takt
Eröffnet wird der Wohltätigkeitsball von Hans Heinrich Coninx, dem Präsidenten des Ehrenkomitees. Er tanzt, eine glitzernde Fliege umgebunden, mit seiner Gattin als Erster zum Walzer, den das Münchner Orchester Smile zu spielen beginnt. Aber schon nach ein paar Takten leisten ihm der Südostschweizer Verleger Hanspeter Lebrument sowie der frühere «Tages-Anzeiger»-Chefredaktor und heutige Thurgauer Verleger Peter Hartmeier mit ihren Partnerinnen Gesellschaft. Das Tanzparkett füllt sich rasch, bald schon herrscht ein Gedränge. In dieses mischen sich nun auch noch Kameramänner, um das tänzerische Talent der Prominenz zu fokussieren. Besonders viele Scheinwerfer sind auf Migros-Chef Herbert Bolliger gerichtet, der seine Partnerin souverän durch die Masse führt. Ob er das in der Migros-Klubschule gelernt hat?, denkt man unweigerlich. Die Kamera des Tele-Züri-Reporters ist auf die SVP-Regierungsräte Markus Kägi und Rita Fuhrer gerichtet: «Frau Fuhrer. Der Medienball wird 80. Was fällt Ihnen zur Zahl 80 ein?» – «Mit 80 werde ich immer noch topfit sein», sagt Fuhrer und schwebt mit Kägi über die Tanzfläche. Obwohl die Politprominenz mehrheitlich aus Zürich stammt, sieht man auch den Freiburger CVP-Ständerat Urs Schwaller sowie Bundeskanzlerin Corina Casanova freudig das Tanzbein schwingen. Aus dem Gastland Liechtenstein zugegen sind Regierungschef Klaus Tschütscher, Aussenministerin Aurelia Frick und Landtagspräsident Arthur Brunhart.


Extravaganz war die Ausnahme am Medienball im «Dolder Grand».

Eleganz statt Extravaganz
«Eigentlich ist der Medienball etwas Altmodisches», sagt ein Gast älteren Semesters seufzend. Eine Frau auf der Tanzfläche könne sich kaum bewegen vor lauter Kleid. Tatsächlich, am Rande der Tanzfläche steht die Erwähnte und wippt, angelehnt an ihren Partner, die Hüften – zwangsläufig an Ort. Extravaganz ist heuer sonst nicht sehr grossgeschrieben bei den Damen. Farben und Formen der Ballkleider sind eher unauffällig, dafür aber umso mehr auf Eleganz bedacht. Dem Sänger Daniel Powter, der um Mitternacht ein Konzert gibt, fällt das elegante Publikum auch auf; er scheint aber ein wenig irritiert darüber zu sein, dass die Ballgäste zu seinen Liedern beim Paartanz bleiben. Für Glamour sorgt nach Powters Konzert Cecilia Bartoli, die in diesem Jahr die Glücksfee bei der Tombola-Ziehung spielt. Dem Hauptgewinner winkt – nein, keine Saisonkarte des FC Vaduz, sondern eine Thailand-Reise. soz2.jpg

Foto: Bruno Schlatter