Die Radiowürfel sind gefallen

Der grosse Verlierer heisst «Energy Zürich». Die Gewinner sind «Radio 1» und «Radio Monte Carlo Züri». Auf TV-Seite geht «TeleZüri» leer aus.

Das haben wohl die wenigsten gedacht: Der Newcomer-Sender «Radio 1» erhält eine grosse Radiokonzession für den Bereich Zürich-Glarus. Damit kann «Radio 1» sein Sendegebiet verfünffachen. «Radio 1»-Gründer Roger Schawinski ist hocherfreut über den Entscheid des Departements Leuenberger. Wie Senderchef Roger Schawinski im O-Ton meint, ist sein Radio für Erwachsene wegen der journalistischen Kompetenz zum Handkuss gekommen.

Auch «Radio 24» und «Radio Zürissee» werden ihr Sendegebiet vergrössern. Theodor Gut, Verwaltungsratspräsident der Radio Zürisee AG, spricht von einer historischen Stunde: «Auf den Tag 25 Jahre nach dem Sendestart von Radio Zürisee geht für uns ein grosser Traum in Erfüllung. Das UVEK hat das von uns seit Jahren geforderte Prinzip der gleich langen Spiesse in die Realität umgesetzt. Das bedeutet, dass Radio Zürisee künftig das gleiche Gebiet versorgen kann wie die Stadtzürcher Privatradios».

Leer  ausgegangen ist «Radio Energy». Der Zürcher Sender verliert seine UKW-Konzession. Die Nicht-Berücksichtigung ist für «Energy Zürich» unverständlich und die Begründung des UVEK nicht nachvollziehbar, wie es in einer Mitteilung heisst. Durch den angekündigten Rekurs werde der Entscheid des UVEK aber aufschiebende Wirkung erlangen, so dass der Sender mit dem bewährten Konzept weiter auf Sendung sein wird. Ein Entscheid über den Rekurs wird nicht vor Ende 2009 erwartet. Der Sender gehört zu 51% zu Ringier, dem grössten Schweizer Medienunternehmen, und zu 49% zu französischen NRJ Gruppe, dem grössten europäischen Radiokonzern.

Viel besser ist die Stimmung bei Giuseppe Scaglione. Wie er gegenüber dem «Klein Report» sagt, ist die Freude unbeschreiblich gross: «Wir haben so lange und so hart für unsere Radio-Träume gekämpft und den Glauben an den Erfolg nie verloren», so Scaglione. Mit zwei Programmen (Jugendradio und «Radio Monte Carlo Züri») wird er in Zukunft allen zeigen können, mit wie viel Leidenschaft und Freude er und sein Team Radio mache.

Grosses Unverständnis herrscht beim Tamedia-TV «TeleZüri». Das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hat dem ältesten und erfolgreichsten Privatfernsehen der Schweiz keine Konzession erteilt. Konzessioniert wurde dafür «Tele Top» in Winterthur. Nach dem positiven Konzessionsentscheid soll «Tele Top» nun laut Geschäftsführer Günter Heuberger massiv ausgebaut werden: Bis spätestens in einem Jahr werde der Personalbestand von heute 24 auf mehr als 50 ausgebaut. TeleZüri wird in den nächsten Wochen sowohl eine Anfechtung des Entscheides beim Bundesverwaltungsgericht in Bern als auch die Chancen eines Sendebetriebes ohne Konzession prüfen. (pv.ch)

                      
         (Bild: persoenlich.com / O-Ton: Radio1)