Die Zukunft ist frei, weiblich, bescheiden

Wer sich mit freien journalistischen Aufträgen durchbringen will, muss Geduld und Demut zeigen. Reich wird man damit nie. Die Resultate der grossen Freien-Umfrage des DJV sind – zum Teil – auf die Schweiz übertragbar.

Während immer mehr Redaktionen ihr Kernpersonal abbauen und dieses vorwiegend mit Produktionsaufgaben beschäftigt ist, wächst die Bedeutung der Freien als Lieferanten von hochwertigem «Content». Während sich die Qualifikation der freien Journalisten laufend verbessert, geht das Einkommen ebenso stetig zurück.

In Deutschland leben nach der jüngst veröffentlichen umfangreichen Studie des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), der Schwesterorganisation von Impressum, heute von einem durchschnittliche Einkommen in Höhe von 2147 Euro, nicht einmal 3500 Franken. Verglichen mit dem Einkommensniveau von vor 10 Jahren sind das 4 Prozent weniger. Dabei gilt 2008 noch als ein besonders gutes Jahr. Allerdings beklagt ein Drittel der Freien einen Auftragsrückgang seit dem Beginn der Krise in den Verlagen. An der Umfrage nahmen mehr als 2000 Kolleginnen und Kollegen teil.

Das Einkommen ist dabei stark vom Medium abhängig. Je nachdem, ob die freien Journalisten für Tageszeitungen, Rundfunkanstalten oder Online-Medien arbeiten, sind die Ansätze unterschiedlich. Auch regional sind die Unterschiede in Deutschland erheblich. DJV-Chef Michael Konken beklagt denn auch: «Freie erhalten generell viel zu geringe Vergütungen.»

Generell steigt der Frauenanteil unter den Freien. Das unterscheidet sie allerdings nicht von den fest Angestellten. Waren 1998 noch 65 Prozent der freien Journalisten Männer, sind es im vergangenen Jahr nur noch 55,4 Prozent gewesen. Markant gestiegen ist im gleichen Umfang die Qualifikation: Während 1998 insgesamt 51,1 Prozent der Freien einen Hochschulabschluss hatten, waren es 2008 63,3 Prozent. (pv.ch)

Die vollständige Studie gibt es hier…djv.jpg