Die Deutsche Juliane Leopold arbeitet drei Monate lang als Community-Redaktorin bei der NZZ. Und dann geht sie wieder nach Berlin. In einem Blogeintrag erklärt sie aufschlussreich, wie es zu diesem Entscheid gekommen ist.
Blogeinträge, das sind doch diese Texte, in denen jemand völlig belanglos private Befindlichkeiten ausbreitet, die doch sowieso niemanden interessieren.
So geht das gemeine Vorurteil, das natürlich noch nie wahr war. Denn Blogeinträge können von wissenschaftlichen Abhandlungen über Bildstrecken ohne Text bis zu Literatur in etwa alles sein.
Manchmal lohnt es sich aber auch einfach, zuzuhören. Bzw. zu lesen, was andere so schreiben. Ein persönliches Blog kann ja auch einfach ein Ort sein, in dem man etwas vor einer potentiellen Weltöffentlichkeit erklärt.
Juliane Leopold hat das getan. Im Beitrag „Uff“ legt sie dar, warum sie ihren Job als Community-Redaktorin bei der NZZ schon nach wenigen Monaten wieder verlässt und ein Jobangebot von „Zeit Online“ annimmt. Inklusive allen Gedanken drumherum.
Ich habe mich damals, wie auch bei meinem ersten Job in der Schweiz, gegen Schweizer Bewerber durchgesetzt. Genau das ist ein Faktor, der mich intensiv über meine Entscheidung nachdenken liess. Denn er spielt in das komplexe Thema „Deutsche in der Schweiz“, zu dem ich ein andernmal ausführlicher bloggen will. Wenn ich einen Job kündige, bei dessen Besetzung ich mich gegen Schweizer durchgesetzt habe, dann sendet das gegebenenfalls das Signal: „Auf Deutsche kann man sich eh nicht verlassen.“
Mir würde es weh tun, als ein Vertreterin der von Schweizern beobachteten Spezies „Kommt her und haut ab, sobald sich Gelegenheit ergibt“ wahrgenommen zu werden. Ich habe mir meine Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich gehe nicht, weil ich „mit der hiesigen Art“ nicht zurechtkomme, wie mir gegenüber von (wohlmeinenden) Kollegen vermutet wurde.
„Uff“ (uebrigensauchnoch.blogspot.de)
„Community-Redaktorin geht wieder“ (persoenlich.com)