Dunkle Wolken über neuem NZZ Finanzportal

Nach der Einstellung von NZZ Finfox gehen die Emotionen hoch. Die User von NZZ Finance lassen am neuen Finanzportal kein gutes Haar. Im Forum wird lauthals die Wiedereinführung von NZZ Finfox gefordert.

«Völlig daneben! Bevor man etwas entwickelt, sollte man die Kundenbedürfnisse abklären, nicht nur bei Zahnpasta, sondern auch bei Finanzportalen», nervt sich ein erboster User. Seit dem 3. Januar bietet der NZZ-Verlag auf www.nzz.ch ein neuer kostenloser Service, «der für Anleger und alle am Finanzmarktgeschehen Interessierten zu einem unverzichtbaren Leitfaden werden will». Gleichzeitig wurde das frühere Portal NZZ Finfox eingestellt. Die Nutzerinnen und Nutzer sind mit NZZ Finance aber überhaupt nicht glücklich: «Miserabler Ersatz! Könnte die NZZ wenigstens (anstandshalber…) ein anderes Portal empfehlen, welches mir wiederum ermöglicht, eine persönliches Portfolio zu führen», fragt ein erboster Abonnent im Forum auf der kritisierten Site. Und: «Die Einstellung des Portfolios ist gegenüber allen langjährigen Benutzern ein Affront. Ist die NZZ wirklich so arrogant geworden? Ich bin von der NZZ masslos enttäuscht! Wer kann sich einen solchen Rückschritt in der heutigen Zeit der Online-Angebote leisten», möchte ein anderer User wissen.

Den «lieben Nutzerinnen und Nutzern» wird auf dem neu vollständig in NZZ Online integrierten Angebot eine grössere Fülle an Kurs- und Börseninformationen versprochen. Aber offenbar sind diese neuen Möglichkeiten schwierig abzurufen: «Obwohl ich mich redlich bemüht habe, die Möglichkeiten des neuen Tools herauszufinden – es ist mir nicht gelungen. Ich werde mich nicht mehr weiter damit auseinander setzen», so der Kommentar eines Users, der sich auf der neuen Plattform nicht mehr zurechtfindet.  Und auch eine Userin wendet sich enttäuscht von NZZ Finance ab: «Das ist, mit Verlaub, eine eher stümperhafte Neueinführung einer angeblich besseren Dienstleistung». Und auch andere Community-Mitglieder sprechen von einem bedauernswerten Rückschritt.

Offenbar kämpft die NZZ im Moment auch noch mit technischen Mängeln. So musste die so genannte «Watchlist» ausser Betrieb genommen werden. Wie es heisst, arbeitet der Verlag an der Behebung der Mängel und «bittet die Nutzer einstweilen um Nachsicht». Diese haben dafür aber überhaupt kein Gehör: «Fatal! Sehr schade, dass etwas so Übersichtliches für so viele unübersichtliche Details aufgegeben wurde. Sie haben etwas sehr Leserunfreundliches kreiert und zwingen die bisherigen Leser dazu, zu anderen Zeitungen zu wechseln. Wirklich schade». Diesem Zwang zum Wechsel, scheinen sich auch andere Community-Mitglieder hinzugeben: «Offenbar hat auch die NZZ kein brauchbares EDV-Management. Also wechselt man halt wieder zu UBS QUOTES». Andere User haben NZZ Finance bereits den Rücken zugekehrt: «Ich habe mich bei Cash angemeldet. Bietet nicht, was das alte Portfolio, ist aber besser als das neue Angebot der NZZ! Schade!» (pv.ch)

User laufen Sturm gegen NZZ Finance