«Ein langweiliges, eintöniges und sehr anstrengendes Leben»

In der NZZ gibt Blogger und Journalist Réda El Arbi Auskunft über seine frühere Heroinabhängigkeit.

Ausriss NZZ

Manchmal scheint es fast, als seien Journalisten besonders gefährdet, Drogen zu konsumieren: Der Kaffee- und Alkoholkonsum ist meist hoch, und wenn nicht geraucht oder gekifft wird bis zum Umfallen, dann Sport getrieben.

Einige Journalisten haben aber auch ganz andere Drogenerfahrungen. So Journalist und „Züritipp“-Stadtblogger Réda El Arbi, der während 15 Jahren heroinabhängig war. Und der heute „mit Ausnahme von Kaffee und Zigaretten“ abstinent lebt. Zu lesen ist das Interview mit Nina Fargahi heute auf den „Zürich“-Seiten der „Neuen Zürcher Zeitung“. El Arbis Blick zurück ist nicht wehmütig:

Wenn ich die extremen, spannenden und aufregenden Momente in den 15 Jahren Sucht zusammenzähle, komme ich vielleicht auf drei Wochen. Es ist hart, jeden Morgen dem Stoff nachrennen zu müssen, die Leute in seinem Umfeld anzulügen, weil man ein Doppelleben führt, das Geld für die Drogen zu jonglieren, nur damit man abends schlafen kann. Es ist ein langweiliges, eintöniges und sehr anstrengendes Leben. Filme wie «Christiane F.» und «Trainspotting» vermitteln ein verzerrtes Bild, indem sie den Fokus auf die erwähnten seltenen Höhepunkte legen. Man hört auch immer wieder den Mythos, wonach alle Genies der Geschichte high waren oder die kreativsten Künstler Drogen nehmen. Man vergisst, dass Millionen von Junkies nie einen geraden Satz geschrieben oder ein schönes Bild gemalt haben.

So ist es. Drogeneinfluss alleine hat noch nie etwas Besonderes erschaffen.

„‚Der überwältigende Rausch blieb aus'“ (nzz.ch, Nina Fargahi)

  1. Ich kenne El Arbi als ziemlich krummen Typen, der es mit der Wahrheit auch heute nie besonders genau nahm und nimmt. Er konnte seine Redaktionskollegen brandschwarz anlügen.
    Wahrscheinlich ist die Geschichte selbst zur Hälfte frei erfunden.

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