Eine Mutter, drei tote Kinder

Stücke über 50’000 Zeichen gibt es nur noch selten im Schweizer Journalismus. Der Bericht „Schlaf gut, mein Kind“ von Mathias Ninck im „Magazin“ schafft diese Hürde.

Schlaf gut, mein Kind

54’762 Zeichen genau sind es, die Mathias Ninck aufgeschrieben hat nach seiner ein Jahr dauernden Recherche zum Fall einer Mutter, die ihre drei Kinder getötet hatte. Er hat viele Male mit der Frau geredet, die derzeit ihre Strafe absitzt in der Strafanstalt Hindelbank, lebenslange Haft. Er besuchte auch ihre Eltern im Ötztal:

Die Bilanz ihrer Elternschaft: Der älteste Sohn hat sich vor den Zug geworfen, der zweitälteste ist in die Schweiz ausgewandert, der dritte Sohn wohnt im Dorf, redet aber seit Jahren nicht mehr mit ihnen, die Tochter tötet ihre Kinder.

Durch das Aufzeigen der zerrütteten Familienverhältnisse ist etwas besser zu verstehen, wie es zur aussergewöhnlichen, furchtbaren Tat kommen konnte. Ninck schreibt:

Grob gesagt, hasste Hanna Greib die Kinder, die sie liebte, für das Glück, das sie nicht gehabt hatte.

Die ganze, traurige Geschichte hier:

„Schlaf gut, mein Kind“ (blog.dasmagazin.ch)
Interview mit Mathias Ninck (tagesanzeiger.ch)