Eine Sekunde bis zum Delete

Schlechte Medienmitteilungen kursieren zuhauf. Bis auf wenige Ausnahmen landen sie umgehend im praktischen Rundordner. Die Gründe dafür hat eine PR-Frau aufgelistet und spart dabei nicht mit Kritik an Ihresgleichen.

Die Dame lehrt ihren Branchenkollegen die gute Schreibe. Löblich. Nadja Merl-Stephan weiss, was Junior-Beraterinnen und -Berater in PR-Agenturen für einen Mist verzapfen. Jedenfalls die Mehrheit. «Gerade im Internet wird man geradezu von schlechten, uninteressanten und komplizierten Pressemeldungen erschlagen. Nicht mal eine Sekunde dauert es, bis der Journalist die Delete-Taste gedrückt hat», schimpft die Inhaberin der Agentur redshoedogs im deutschen Laubach.

Stellte Top-10-Liste der PR-Fehler auf: Nadja Merl

Sie führt Schreib-Trainings durch bei denen sie abschreckende Beispiele verwendet. Dafür «gehen uns niemals die Quellen aus», sagt die 36-jährige Beraterin. Zu den 10 häufigsten Fehler, die in Pressetexten gemacht werden zählt sie:
1. Kein Nachrichtenwert
2. Zu „werberisch“
3. Keine Quellenangabe
4. Kein Bezug zur Leserschaft
5. Ungenaue Headline
6. Zu viele Anglizismen
7. Zu kompliziert geschrieben und zu lange Sätze
8. Irrelevante Thematik
9. Verwendung des Unternehmenslogos im Text
10. Sie- bzw. Du-Ansprache des Lesers

Dass die Redaktoren über die wachsende Informationsflut klagen, die täglich über sie ergeht, findet Merl-Stephan nachvollziehbar. «Wenn man sich vorstellt, dass die Texte dann auch noch schlecht, langweilig und unbrauchbar sind, kann man die Verärgerung der schreibenden Zunft verstehen», sagt sie. Wir danken für ihr Verständnis. (pv.ch)dog.jpg

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