Einmal unten liegen

Unter Kollegen schilt es sich leicht. Peter Rothenbühler, Le Matin-Chefredaktor und Spaltenfüller bei der Weltwoche, übermittelt seinem Amtsbruder bei der Sonntagszeitung, Andreas Durisch, die herzlichsten Geburtstagsgrüsse. Zwar sei die 20-Jahre-Jubiläumsnummer, kanzelt Rothenbühler via WeWo, „nicht gerade ein Glanzstück“. Aber Jubiläumsnummern gingen meistens in die Hosen. „Nur Friede, Freude, Eierkuchen, das ist kein Programm für Journalisten. Schon gar nicht für Sonntagszeitungs-Journalisten, die ja die Grössten und die Besten und die Schönsten sind.“ Und weiter im gewohnt sarkastischen Rothenbühler-Ton: „Jubiläen sind einfach so: Ältere Herrschaften verklären vergangene Taten zu heroischen.“ Warum Durisch allerdings Dölf Ogi zum Coverboy gemacht hat, sich von ihm interviewen und gar als «Kollege» ansprechen liess, versteht der Peter nicht. „Andere Supermanager lassen sich in Salons auspeitschen. Warum soll sich Doppelchefredaktor Durisch nicht mal von Dölf Ogi interviewen lassen? Welcher Superjournalist möchte nicht mal von Carla Del Ponte verhört, von Mörgeli verhöhnt, von Blocher angepfiffen oder gar von Calmy-Rey abgekanzelt werden. Es ist ja wie beim Sex: Es kann nicht immer der Gleiche unten liegen.“ Punkt. (pv.ch)