Erfolg für die SDA Redaktionskommission

Die Redaktionskommission der Schweizerischen Depeschenagentur hat mit vorbildlichem Engagement die Geschäftsleitung dazu gebracht, die umstrittene Leistungskomponente im Lohnmodell aufzuheben.

Im Dezember 2005 hatte sich die Geschäftsleitung der SDA mit der Redaktionskommission ReKo und unter der Mitarbeit der Verbände impressum und comedia auf ein neues Betriebsreglement geeinigt, um den ausgelaufenen GAV zu ersetzen. Im Jahr darauf wurde dann ein neues Lohnmodell verabschiedet, das, im Gegensatz zum Regulativ des GAV 2000, auch eine Leistungskomponente vorsah.

Während das Betriebsreglement bis heute eine breite Akzeptanz findet, hat das Lohnmodell schon nach kurzer Zeit zu Spannungen und Unzufriedenheit geführt. Und zwar nicht, weil generell weniger verdient wurde – immerhin musste gemäss der Geschäftsleitung die Lohnsumme wegen des neuen Modells um einige Prozente angehoben werden. Hingegen zeigte sich, dass es extrem schwierig war, die neue Leistungskomponente gerecht anzuwenden. Diese sah nicht nur einen Bonus für besonders gute Leistungen, sondern auch einen Malus in Form eines Lohnabzugs für schlechtere Leistungen vor.

                                     
Schon 2007, im ersten Jahr seiner Anwendung, zeigten sich deutlich die Schwächen des Systems. Es trug nicht wie beabsichtigt zur Motivation der Mitarbeitenden bei, sondern es verursachte Verunsicherung und Ärger. Die Mitarbeitenden reagierten darauf mit einer Resolution bzw. der Forderung, die Leistungslohnkomponente aufzuheben.

impressum wies die Geschäftsleitung darauf hin, dass ein leistungsabhängiges Lohnmodell im Bereich des kreativen Berufes der Journalistinnen und Journalisten sehr schwierig gereicht umzusetzen ist. Denn die Qualität und Quantität journalistischer Recherche ist kaum objektiv messbar. impressum forderte daher die Geschäftsleitung auf, die Leistungskomponente sofort aufzuheben.
                              
Mitte Februar teilte die Geschäftsleitung der sda mit, dass sie zum Schluss gekommen ist, dass die Leistungskomponente mehr Nach- als Vorteile bringt. Das Modell kommt nun nicht mehr zur Anwendung. Die Lohnsumme, die für den Bonus vorgesehen war, wird nun auf Dienst- und Berufsjahre umverteilt.

impressum gratuliert der ReKo für diesen herausragenden Erfolg. Ebenso drückt impressum der Geschäftsleitung seine Anerkennung für ihren Mut und ihre Weitsicht aus, die nötig waren, um das Lohnmodell aufgrund der Erfahrungen so rasch zu revidieren. impressum errinnert jedoch daran, dass in der SDA die Teuerung noch immer nicht voll ausgeglichen ist und fordert daher den vollen Teuerungsausgleich ab 2009. (u.thalmann)

             
Freude in der SDA-Redaktion: Die Leistungskomponente im Lohnmodell wird abgeschafft und kompensiert