«Es findet jetzt eine gewisse personelle Erneuerung statt»

Seit Anfang Oktober wurden in der «NZZ am Sonntag» gleich drei neue Ressortleiter berufen. Wie der Chefredaktor der Zeitung, Felix E. Müller, gegenüber presseverein.ch sagt, denkt auch er ab und zu ans Kürzertreten.

Daniel Hug, Andreas Hirstein und Elmar Wagner heissen die neuen Ressortleiter bei der «NZZ am Sonntag». Wieso rücken Fritz Pfiffner und Kathrin Meier-Rust ins zweite Glied?

Felix E. Müller, findet im Blatt ein Generationenwechsel statt?

So pauschal kann man das nicht sagen. Aber es findet jetzt eine gewisse personelle Erneuerung statt, relativ spät für eine Neugründung. Bis vor kurzem gab es fast keine Fluktuation. Man hat ja zwei Seelen in einer Brust: Man verliert gute Leute ungern. Aber neue Gesichter bringen neue Themen und neue Ideen, was eine Zeitung lebendig erhält.

Die Wirtschaftsredaktion wird neu von Daniel Hug geführt. Wieso gibt der bisherige Leiter, Fritz Pfiffner, die Verantwortung ab?

Ganz einfach weil sein Pensionierungsdatum rasch näher rückt. Es schien mir richtig, die Wachtablösung an der Spitze des Ressorts Wirtschaft rechtzeitig vorzunehmen, damit die neue Crew noch eine Zeitlang von der grossen Erfahrung von Fritz Pfiffner profitieren kann.

Beim Ressort Wissen ist neu Andreas Hirstein verantwortlich. Will auch Hirsteins Vorgängerin, Kathrin Meier-Rust, einfach kürzer treten?

Der Fall liegt genau gleich wie beim Ressort Wirtschaft. Kathrin Meier-Rust möchte in der letzten Phase nochmals mehr schreiben, vor allem auch für die Beilage „Bücher am Sonntag“, für die sie sich stark engagiert.

Beim Sport ersetzt Elmar Wagner den verstorbenen Felix Reidhaar. Auch in diesem Ressort ist Ihnen eine interne Nachfolgeregelung gelungen.

In diesem Fall hat der Chefredaktor der Tagesausgabe, Markus Spillmann, bei der Ernennung den Ausschlag gegeben, da ja die beiden Sportredaktionen integriert arbeiten. Aber es ist richtig: Es handelt sich in allen Fällen um interne Lösungen. Ich ziehe dies vor, weil ich die Leute mit ihren Stärken und Schwächen jeweils gut kenne und somit besser beurteilen kann, als wenn man jemanden von aussen holt. Zudem ist es gut, dass für die Leute im Haus die Möglichkeit eines Aufstiegs in eine Führungsfunktion besteht.

Wird es für die Leserschaft der NZZ am Sonntag mit der neuen Führungscrew zu spürbaren Änderungen kommen?

Dramatisch werden die Änderungen nicht sein. Aber sicher setzen neue Ressortleiter neue Akzente, bringen neue Themen und Ideen mit. Das alles wird seinen Niederschlag in der Zeitung finden.

Sie selbst, denken aber noch nicht ans Kürzertreten, oder?

Wenn ich jeweils in der Nacht von Samstag auf den Sonntag um 1 Uhr früh nach Hause fahre, bin ich gegen solche Anwandlungen nicht gänzlich gefeit. (pv.ch)

             
       Zieht interne Nachfolgeregelungen vor: Felix E. Müller
                                   (Bild: NZZ)