«Es ist ein Handicap, wenn man keinen GAV hat»

Kündigungswelle bei «Edipresse». Berufsverbände glauben, dass bald auch andere Verlage Journis auf die Strasse stellen.

Der Westschweizer Verlag «Edipresse» baut insgesamt 50 Stellen ab. Gerechnet wird mit 25 Entlassungen. Der Rest soll mit Hilfe von Frühpensionierungen vollzogen werden, wie die Verantwortlichen sagen. Insgesamt sind 17 Journalisten-Stellen betroffen. Alleine 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren ihren Job bei «24 Heures».

Der Verlag Edipresse reagiert mit diesen Kündigungen -laut eigenen Aussagen- auf schlechte Werbe-Einnahmen. Die Medien-Gewerkschaft Comedia befürchtet einen weiteren Stellen-Abbau in der Schweizer Medien-Landschaft. Wie die Comedia-Zentralpräsidentin Stefanie Vonarburg gegenüber «Radio Zürisee» sagt, ist ähnliches auch bei anderen Verlagen zu erwarten. In der Deutschschweiz gebe es dabei ein schwerwiegendes Problem: Den fehlenden Gesamtarbeitsvertrag (GAV).

Vom Stellenabbau nicht betroffen ist «Matin»-Chefredaktor Peter Rothenbühler. Er wurde befördert und wird ab Anfang 2009 neuer stellvertretender Leiter einer Direktionsstelle, die für alle Regionalzeitungen, «Matin»-Produkte und Magazine des Verlags zuständig ist. Rothenbühler gibt damit seinen Chefredaktoren-Job ab. Der neugeschaffene Direktionsposten wird von Eric Hoesli geleitet. (pv.ch)

               
             Peter Rothenbühler bald nicht mehr CR von «Le Matin».
           Gekündigt wurde ihm allerdings nicht: Er wurde befördert. 
                            (Bild: flickr.com / O-Ton: Radio Zürisee)