Facts-Redaktion schaut in den Spiegel

Das Gerücht ist so abenteuerlich, wie die Perspektive für die geprüfte Facts-Redaktion. Der Spiegel soll den notorischen Verlustbringer aus dem Hause Tamedia auf die Beine helfen.

Die Meldung kommt ganz im Konjunktiv daher, könnte, würde, vielleicht, vielleicht auch nicht. Der „Mediendienst“ Klein Report setzt mit der Meldung „Spiegel soll an «Facts» interessiert sein“ das Gerücht in die Welt, und schon geht es um. Es ist auch zu schön, um darüber zu spekulieren. Die Informationslage dazu ist allerdings nicht mehr als „vage“, wie der Kleinreport anmerkt. Kolportiert wird ein schon länger kursierendes „Branchengerücht“, wonach das Nachrichtenmagazin aus dem Zürcher Tamedia-Verlag „ganz oder teilweise an den deutschen Spiegel-Verlag gehen soll“. Als Quelle dient der Berater, ehemalige Spiegel-Geschäftsführer und heutige Tamedia-Verwaltungsrat Karl Dietrich Seikel. Gegenüber dem Klein Report redet er dies: „Wir reden immer mal wieder über `Facts`“.

Dass ein „wie auch immer geartetes Zusammengehen durchaus Sinn machen würde“, wie es heisst, ist unbestritten. In Hamburg wissen die Spiegel-Leute, wie man auch aus Soft-News knallharte Nachrichtengeschichten drechselt. Und dass die Mitarbeiter-geführte Firma schöne Profite einfährt, wohingegen das „Facts“ seit Jahren tief in den roten Zahlen steckt, und sich nicht einmal einen ganzen Chefredaktor leisten kann. In der Facts-Redaktion ist das Spiegel-Exemplar diese Woche besonders begeht. Auf dem Titel: „Romy Schneider, die zerbrechliche Diva“. (pv.ch)