Fragen-Strauss für Project R

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher wollten am Mittwochabend im Hotel Rothaus mehr über das Project R erfahren. Mitbegründer Christof Moser stellte sich ihren Fragen.

Das Hotel Rothaus, ein ehemaliges Rotlicht-Etablissement, steht an einer wilden Ecke im «Chreis Cheib». Hier pulsiert jeden Abend das rohe Leben. Es scheint, als wäre es tatsächlich der perfekte Ort für neuen Journalismus: einer, der nahe bei den Menschen ist.

Das Medien-Startup Project R von Constantin Seibt und Christof Moser sorgte im letzten Herbst für Aufruhr. Dann – zum Jahreswechsel – wurde es ruhiger, bis sie zeitgleich zum Verlegerkongress eine gut besuchte Einweihungsparty in ihrer neuen Zentrale, dem Rothaus, schmissen.

15 neugierige Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung des Zürcher Pressevereins zur Fragestunde mit Project R. Christof Moser, bewaffnet mit Gin Tonic und Ausführlichkeit, stellte sich in der offenen Runde den Fragen.

Bereits zu Beginn macht er klar: Es wird bald wieder rumoren. Spätestens im Mai, wenn das Crowdfunding startet. Nach einem kurzen Einstieg schenkten ihm die Neugierigen einen bunten Strauss von Fragen: Was genau versteht Project R unter gutem Journalismus? Wie ist das Projekt strukturiert und organisiert? Wer übernimmt welche Rolle innerhalb der Redaktion? Und wie funktioniert eigentlich das Geschäftsmodell ganz genau?

Christof Moser beantwortete die Fragen sowohl mit Präzision als auch mit grossen Schlenkern. Er nahm den Strauss aus dem Publikum allzu gerne an, schüttelte ihn kräftig und liess es Informationen regnen. Hier und da verwies er auf Prozesse, die noch in der Entwicklung sind.

Breaking News generierte die Fragerunde zwar keine – auch wenn Moser beinahe der definitive Name des Projekts rausgerutscht wäre. Trotzdem erhielt man einen vertieften Einblick in die Gedanken der Macherinnen und Macher. Und besonders spürte man die Leidenschaft und Ernsthaftigkeit von Moser – für den Journalismus im Grossen und Project R im Kleinen. Es ist die Grundzutat für das, was das Projekt begleiten soll: eine Bewegung.

Abschliessend formulierte Moser noch die grösste Hoffnung: Project R soll nicht nur «dem Journalismus seinen Platz als Wachhund in der Demokratie zurückgeben», sondern auch ein Impuls für andere Projekte sein. Das Streichholz am Pulverfass einer Medienrebellion.

  1. Der Text scheint so geheimnisvoll, wie die Ausführungen von Christof Moser. Viel mehr als dass die Veranstaltung stattgefunden hat (und wo), erfahre ich hier leider nicht.

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