Genug Cash verlocht

Ringier mag nicht mehr für das serbelnde Wochenblatt Cash aufkommen, das der Verlag mit einem täglichen Gratisblättli und allerlei Multimedia-Schnickschnack selbst zu Tode kannibalisiert hat. Nun suchen 46 Cash-ler nach einem neuen Wirkungsfeld.

18 Jahre lang hat sich die Cash-Redaktion Woche für Woche bemüht, den Spagat zwischen Boulevard und anspruchsvollen Wirtschaftsthemen zu meistern. Anfänglich mit Erfolg, doch jede Krise setzte dem Ringier-Blatt mehr zu als den Konkurrenten. Angeblich soll der Verlag mit seinem Wirtschaftsblatt nie wirklich Geld verdient haben. Der letzte Relaunch liegt 5 Jahre zurück. Das Totenglöcklein erklang letzten Herbst erstmals deutlich vernehmbar, bei der Geburt von Cash Daily und dem Ausbau der Website zu einer Multimedia-Plattform. Zuletzt brachte Cash Weekly noch auf eine Auflage von  61’500 Exemplaren. Zumindest der Cash-flow solll wieder einen positiven Trend gezeigt haben.

Thomas Trüb, von Verleger Michael Ringier seit Jahren für die ganze „Cash-Gruppe“ abgestellt, musste der versammelten Redaktion nun die harte Wahrheit mitteilen. Der eigens aus den Ferien zurückgeholte Chefredaktor Dirk Schütz, der sich in letzter Zeit immer rarer gemacht hat, war ebenso konsterniert wie die mehr als 40 direkt Betroffenen, für die nun „Lösungen“ im Hause oder auch anderswo gesucht werden. Glücklich sind nun alle, die in den letzten Tagen zu neuen Ufern aufgebrochen sind, vor allem in den Wilden Westen – zu Peter Wanners Aargauer Sonntagszeitung. Zuletzt hat dort die Cash-Redaktorin Nicole Kirchner unterschrieben.

Die Wochenzeitung CASH erscheint am 28. Juni zuim letzten Mal. Abonnenten werden am Juli wahlweise mit Handelszeitung, Bilanz oder Stocks beliefert, den Nutzniessern der Einstellung aus den Verlagen Handelszeitung und Jean Frey. (pv.ch)