Genug lang an die Füsse gefroren

In diesem Beitrag geht es um eine Bildlegende, erschienen an einem dieser schönen Frühsommertage. Sie handelt von Sonnenhungrigen und Schwimmflügeln, von Bikiniträgern und Wintersatten.

Zugegeben: Legenden kritisieren ist vielleicht ein bisschen kleinlich und manchmal banal. Aber diese hier hat es in sich: „Genug lang an die Füsse gefroren und Eis von der Autoscheibe gekratzt; der Sommer da. Für die Wintersatten und Sonnenhungrigen öffneten die Badis in Effretikon, Grafstal und Pfäffikon (im Bild) am Samstag ihre Tore. Wenn auch die 18 Grad im See noch nicht zu einem Schwumm einluden, der geheizte Swimmingpool lockte Schwimmflügeli wie Bikiniträger an. Und wie sagt man so schön; Sommer gut, alles gut.“

Alles gut? Vier Sätze, acht Zeilen, und mindestens sechs Fehler oder grammatikalische Ausrutscher. Für den Kollegen Stefan Schaer, Betreiber des Medien-Watchblogs blattkritik.ch war das ein schönes Beispiel dafür, das selbst bei einer Qualitätszeitung, eine solche druckte die Legende ab, „zu viel Müll ungeprüft im Blatt landet“. Natürlich kann man streiten – und das tun Schaers Leserinnen und Leser heftig – ob etwa Helvetismen als Fehler zu brandmarken seien. Und die brennende Sonne, der Zeitdruck und der Wunsch der Redaktion, das ewige Wetter-Thema mit ein paar flotten Sätzen ins Blatt zu bringen, dürften dazu beigetragen haben, dass die schräge Legende ins Blatt gerutscht ist. Erschienen ist sie im Tagi, Regionalspilt Zürcher Oberland. Was genau auf dem Bild zu sehen war, hat Schaer übrigens nicht kolportiert. (pv.ch)