30 Jahre ist es her, seit „Roschee“ Schawinski zur Tat schritt und dem Migros-Blättchen noch einmal Leben einhauchte. Das Experiment endete mit der Entlassung des Chefredaktors und der Einstellung der Zeitung. Jetzt blickt der Macher noch einmal zurück und verklärt dabei – einmal mehr – seine eigene glorreiche Vergangenheit.
„Das von Gottlieb Duttweiler gegründete Blatt siechte seit Jahren dahin. Mit massiv aufgeblasenen Leserzahlen hatte die ältliche Abendzeitung nur dank ihrer im Konzern glorreich verklärten Tradition und den ungebremst fliessenden Millionen-Infusionen des Mutterhauses so lange überlebt. Nun sollte ich alles anders machen.“ Roger Schawinski errinnert sich an die schönen Tage gerne. Was haben er und seine Mitstreiter bei der Tat nicht alles gemacht, konzeptionell, redaktionell.
In einem länglichen, mit dem für ihn typischen Selbstlob durchsetzten Beitrag für „Persönlich“ lässt der ehemalige Fernseh- und Radio-Mann noch einmal Revue passieren. Die von Gottlieb Duttweiler gegründete „Tat“ siechte bei seinem Amtsantritt dahin. „Mit aufgeblasenen Leserzahlen hatte die ältliche Abendzeitung nur dank ihrer im Konzern glorreich verklärten Tradition und den ungebremst fliessenden Millionen-Infusionen des Mutterhauses so lange überlebt. Nun sollte ich alles anders machen.“ Roger kam, und tat es. „Dreissig Jahre später erscheint vieles an diesem Konzept sinnvoll, einiges sogar wegweisend.“
Schon damals wusste er, vorteilhafte Verträge für sein Engagement auszuhandeln: „Auf Anraten guter Freunde hatte ich den Job bei der Tat nur mit einem Dreijahresvertrag angetreten. Davon wurde mir die Hälfte ausbezahlt, und ich reiste mit meiner Freundin für ein halbes Jahr in die Karibik, um Kräfte zu sammeln.“ Nach seiner Rückkehr hatte Schawinski wieder eine Idee, in die er sein „ganzes übrig gebliebenes Migros-Geld einsetzte“. Ein paar Monate später begann Radio 24 zu dudeln. (pv.ch)
Roger in den Siebzigern (Foto: sf.tv)