Bisher gab es nur Statements von Pressesprechern. Nun greift Google mit einer Kampagne aktiv ein in die Debatte um ein Leistungsschutzrecht.
In der Debatte um das in Deutschland vom Kabinett verabschiedete Leistungsschutzrecht für Presseverleger, das aktuell im Bundestag beraten wird, ergreift der Suchkonzern Google, gegen den sich das Gesetz hauptsächlich wendet, erstmals aktiv selbst das Wort.
Auf der Startseite Google.de weist ein Link auf die Kampagne „Verteidige Dein Netz“:
„Willst Du auch in Zukunft finden, was Du suchst?“, fragt Google seine Kunden, listet 10 Fakten auf und schreibt in eigener Sache, „warum das Gesetz allen schadet und niemandem nützt“.
Schweizer Verleger scheinen auch mit so einem Gesetz zu liebäugeln, schweigen dazu aber nach wie vor beharrlich und diskutieren darüber abseits der Öffentlichkeit. Man hat sich entschieden, zuzuwarten, „bis die Situation in Deutschland eindeutig geklärt ist“.
Klartext geredet hat kürzlich nur Daniel Hammer, der Generalsekretär des Westschweizer Verlegerverbands Médias Suisses. Er sagte Hébdo, man könne das systematische Parasitentum („parasitage systématique“) von Google nicht weiter akzeptieren. Google würde die Inhalte der Verlage nutzen, damit Geld verdienen und nichts zurückgeben, siehe dazu auch diesen sda-Artikel.
Wie David Bauer kürzlich richtig feststellte, könnte Google mit leicht modifizierten Argumenten Geld von den Verlegern fordern.