Ein neues Blog mit dem Namen „Das Filet“ bespricht, was in den Gourmet-Tempeln von Zürich aufgetischt wird. Chefesser ist David Schnapp.
Eigentlich möchte man sofort mit David Schnapp tauschen. Gut essen und darüber schreiben – was gibt es Schöneres?
Allerdings ist die Antwort auf die Frage, ob das, was man gerade gegessen hat, jetzt ok, gut, sehr gut, vortrefflich oder unübertrefflich war, gar nicht so einfach zu formulieren. Es geht wie bei der Kunst- oder Musikkritik um die Beschreibung und Einordnung von Sinneswahrnehmungen. Es ist nicht nur eine Herausforderung, nicht völlig subjektiv zu sein („Rosenkohl habe ich schon immer gehasst“), sondern auch, das Wahrgenommene in Worte zu fassen, die weder nichtssagend noch unzutreffend sind.
Für einen der ersten Beiträge besuchte der langjährige Journalist und frischgebackene Gourmetblogger das „Clouds“ im Zürcher Prime Tower (Kurzzusammenfassung: Aussicht super, Dessert enttäuschend, sonst „solide und etwas langweilig“).
Die ästhetisch ansprechend gestaltete Website hat noch einige technische Kinderkrankheiten – wenn diese ausgebügelt werden, könnte sie für die Leser verfolgenswert sein, das gilt besonders für den Anspruch, betont kritisch über die Zürcher Kulinarik zu schreiben. Vielleicht sollten sich die Zürcher Gastronomen sein Gesicht gut merken – um dann, wie immer, die den hohen Preisen angemessene Leistung zu liefern.