Grosse Besorgung über Journalisten-Verhaftungen in der Schweiz

Die Festnahme von Journalisten während der Antiwef-Demonstrationen in Bern und Basel wird vom Europäischen Journalistenverband EFJ scharf kritisiert. In einem Communiqué gibt EFJ-Präsident Arne König seiner Beunruhigung Ausdruck. Die betroffenen Journis reichen eine Klage ein.

«Der Schweizer Polizei ist es nicht erlaubt, Journalisten davon abzuhalten, Ihre Arbeit zu tun», erklärt der Präsident der European Federation of Journalists, Arne König, in einer Medienmitteilung. Journalisten müssten stets garantierten Zugang haben, sei die Pressefreiheit doch ein geschütztes Recht. «Die Pressefreiheit ist verfassungsrechtlich unantastbar und muss von allen respektiert werden – auch von der Polizei», so Arne in seiner Stellungnahme zu den Antiwef-Demos weiter.

Obwohl sie sich gegenüber der Polizei ganz klar als Journalisten zu erkennen gaben, wurden am 26. Januar 2008 in Basel an einer Demonstration mehrere Journalisten während Stunden von der Polizei festgehalten. Es handelte sich dabei um einen polnischen Reporter von «Le Monde Diplomatique», einem Journalisten der Zeitung «Work» sowie einem Redaktor der «Basellandschaftlichen Zeitung». Der polnische Kollege wurde von der Polizei während fünf geschlagenen Stunden festgehalten.

Eine Woche vorher waren an einer anderen Antiwef-Demo bereits zwei Journalisten von der Berner Polizei ohne erkennbaren Grund in Gewahrsam genommen worden.

Der EFJ-Partner CoMedia hat die Journalisten nun unterstützt eine Anzeige gegen die Berner Polizei einzureichen. Die Polizei habe ihre Macht missbraucht und die Reporter ohne gesetzliche Grundlage festgehalten, so König weiter. Die Protestnote von EFJ-Präsident Arne König gibt es hier.
(pv.ch)

  
Demonstrant? Journalist? Die Polizei führt ab.
(Bild: zisch.ch)