Bei aller Kritik über den Verfall von Qualität bei den Zeitungen und Zeitschriften wird vergessen, dass Inhalte für viele Leute manchmal nur schwer verständlich sind. Das jedenfalls behauptet ein Artikel in der Zeitschrift „Saldo“. Begriffe wie „volatil“, „Hedgefonds“, „Plebiszit“, „Start-Ups“, „Shareholder Value“, „arabischer Frühling“, „Majorzsystem“ oder „Too big to fail“ seien vielen Lesern nicht geläufig.
Dass sich Leser von einer Lektüre, die sie nicht verstehen, irgendwann auf Nimmerwiedersehen verabschieden, leuchtet ein – eine Gefahr für die Medienindustrie. Wiederum sind versierte Leser von ständigen Erklärungen gelangweilt. Richtig, aber auch schwierig ist der Mittelweg, der seine Empfänger weder überfordert noch langweilt. Generell unverständliche Begriffe gehören auf jeden Fall nicht in die Texte – meistens gibt es einen Weg, den Lesern klar zu machen, was gemeint ist.
Im „Saldo“-Artikel heisst es:
Die Leserinnen und Leser wünschen sich einfachere Texte. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass sie mehr Artikel lesen würden, wenn sie weniger Fremdwörter fänden – oder wenn diese erklärt würden.
Am unverständlichsten schneidet in der „Saldo“-Umfrage übrigens die NZZ ab, vor dem „Tages-Anzeiger“. Vereinzelt genannt wurden „Handelszeitung“, „Beobachter“ und „Weltwoche“.
«Bei der NZZ ist es schon fast Pflicht, dass man nichts versteht»
(saldo.ch, kostenpflichtiger Artikel von Marc Mair-Noack und Sabine Rindlisbacher)