Seit Sonntagmittag bleibt der Publizist Hamed Abdel-Samad unauffindbar. Vermutlich wurde er in Kairo entführt. Update: Er ist glücklicherweise inzwischen wieder aufgetaucht.
Bild: Das Cover des Buchs „Krieg oder Frieden“ von Hamed Abdel-Samad
Der unerschrockene Publizist Hamed Abdel-Samad wird seit Sonntagmittag, dem 24. November 2013, in Kairo vermisst. Wie faz.net am Montag berichtete, geht die ägyptische Polizei von einer Entführung aus:
In einem Telefonat teilte Abdel Samad gestern Abend seinem Bruder mit, dass er auf dem Weg zu seiner Verabredung im Azhar-Park von einem schwarzen Wagen verfolgt würde. Der Bruder setzte daraufhin den für ihn zuständigen Polizeibeamten darüber in Kenntnis, dass der Publizist möglicherweise in Gefahr sei. Alle Versuche, Abdel Samad danach telefonisch zu erreichen, seien erfolglos geblieben. Sein Mobiltelefon war bereits abgeschaltet. Die ägyptische Polizei soll inzwischen eine Suchaktion begonnen haben.
Im Sommer führte Frank A. Meyer mit ihm ein aufschlussreiches Gespräch:
Abdel-Samad sprach auch an den vom Theater am Neumarkt inszenierten „Zürcher Prozessen“ gegen die Weltwoche.
Für die meisten unter uns bleibt wohl nur das „Hoffen für Hamed“, so wie das Caroline Fetscher vom „Tagesspiegel“ tut. Sie glaubt daran, dass „seine Bekanntheit ein zusätzlicher Schutz für ihn sein kann“. Vielleicht können dazu auch Schweizer Medien etwas beitragen.
Nachtrag, 20:50 Uhr: Nach Auskünften seines Bruders, Mahmud Abdel-Samad, gegenüber der „Welt“ ist Hamed Abdel-Samad wieder in Kairo aufgetaucht.
Nachtrag, 2. Dezember 2013: Im Interview mit „Spiegel Online“ spricht Abdel-Samad über seine Entführung.