Durch die Redaktion der „Handelszeitung“ fährt ein kleiner Roboter und erkundigt sich nach der neuen Titelgeschichte.
Wenn es ein Schreckensszenario gibt, das (nicht nur) die Journalisten regelmässig befällt, dann ist das die Angst, in naher Zukunft entlassen und durch einen Roboter ersetzt zu werden.
Einen kleinen Vorgeschmack auf eine eher alberne Vision des Roboterjournalismus bietet nun die Handelszeitung: Emiglio, ein kleiner, kniehoher, weisser Roboter und angeblich angestellt als „SONDERBEAUFTRAGTER Qualitätskontrolle“, zieht auf Rädern durch die Flure der Redaktion und lässt Chefredaktor Beat Balzli und Redaktorin Olivia Kühni erzählen, um was es in der aktuellen Ausgabe der Zeitung geht, nämlich um Anwälte:
Check HZ Nr. 23, 6.6.2012 from handelszeitung on Vimeo.
Ich finde die Aktion witzig, auch wenn die Kameraführung von Emiglio eine Schulung vertragen könnte. Ihn so zu programmieren, dass er völlig absurd mit der Kamera herumwackelt, muss schon fast als eine Satire auf neue, wilde Filmer gesehen werden.
Ist das ein Auffallen um jeden Preis? Das hat das „Handelsblatt“ doch gar nicht nötig, möchte man antworten. Unter seinem beim „Spiegel“ geschulten Chef ist sie mit Recherchen bereits ins Gespräch gekommen, so mit der Meldung, dass sich die Migros an der Digitec beteiligt und mit der gelungenen Undercover-Aktion, bei deutschen Banken erfolgreich unversteuertes Geld loszuwerden.