Happy End in Bern: NZZ rettet den Bund

Dank einer Zürcher Personalie geht der Berner Bund in die Ehrenrunde. Ausgerechnet von der Falkenstrasse kommt unverhoffter Support.

Einer Hausmitteilung im Tages-Anzeiger vom 2. Mai dürfen die Berner Bund-Fans entnehmen, wie es mit ihrem Leibblatt weitergeht. Aus der NZZ-Gruppe wurde mit Martin Senn alter Bekannter verpflichtet, der Bund- und Werdstrassen-Erfahrung einbringt, und künftig „die Scharnierfunktion zwischen Bern und Zürich besetzen“ wird, die das Kopfblatt-Modell Tagi-Bund benötigt. Aha: „Im Hinblick auf eine mögliche enge Kooperation von Bund mit dem Tages-Anzeiger wird Senn neu zum Bund stossen.“ Oder auch nicht.

Noch ist nichts in trockenen Tüchern: „Senn wird Mitglied beider Redaktionsleitungen und Chef einer allfälligen gemeinsamen Bundeshausredaktion, falls der Verwaltungsrat der Tamedia der Kooperation zustimmt. Entscheidet sich der Tamedia-VR für ein anderes Modell, wird Senn als Bundeshauschef und Mitglied der Chefredaktion des Tages-Anzeigers tätig sein.“ Ganz schön viele Wenns und Abers.

Und da gibt es noch mehr: Der Neue wird über, neben oder unter Iwan Städler arbeiten müssen, dem Ressortleiter Inland beim Tagi. Beobachter gehen davon aus dass die beiden markanten Charakter Mühe haben werden, am gleichen Strick zu ziehen. Städler hat immerhin schon Erfahrung in der Koorperation mit den Bund-Genossen, seit ihn ein Exodus in seinem Ressort dazu zwang. Und dann ist da noch die Neue Zürcher Zeitung, die ihren Senn ab- und sofort freigestellt hat. NZZ-CEO Polo Stähelin arbeitet Gerüchten zufolge mit einer Projektgruppe mit Hochdruck an einer Hauptstadtausgabe der NZZ, die dem Bund-Modell des Tagi das Genick brechen könnte. (pv.ch)bund.png