Hurra, so viele lesen

Es ist wieder so weit: Zeugnisvergabe für die gedruckte Presse. Die neusten „Wemf“-Zahlen weisen für die Zeitungen die Reichweite aus, und die ist wie immer gewaltig. Zweifel an den für den Verkauf von Inseraten so wichtigen Daten sind erlaubt.

Verlagsleute bekommen regelmässig leuchtende Augen, wenn „ihr“ Titel ein paar Tausender zugelegt hat, und Tränen, wenn die Reichweite nachgelassen hat. Nun liegt es wieder vor, das Reifezeugnis der Branche, „Mach Basic“, herausgegeben von der Wemf AG für Medienforschung. Die gute Nachricht: 90 Prozent der über 14-Jährigen liest mindestens eine Zeitung mehr oder weniger regelmässig, fast 93 Prozent auch noch eine Zeitschrift. Wie die Reichweiten der grossen Kaufzeitungen sind diese Werte seit Jahren ungefähr konstant  geblieben. Die schlechte Nachricht: Die Gesamt-Nettoreichweite verläuft seit 2004 konstant rückläufig. Zweifel an den Wemf-Zahlen sind erlaubt, denn sie basieren auf einer hochgerechneten Umfrage. Und bei dieser dürften die Befragten ihre Nutzung tendenziell überschätzen.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich bei den Zeitungen 20 Minuten einmal mehr nach vorne geschoben. Die Pendlerzeitung erreicht nun 1’170’000 Leserinnen und Leser, ein Plus von 54’000 gegenüber 2006. Nicht mehr darunter sind „Hund Basil“ und der „Unmündige Leser“, die dem Gratisblatt liebevoll den Spiegel vorhielten, bis ihr „Pendlerblog“ das Zeitige segnete. Bei den Zeitschriften gerieten die Schweizer Illustrierte, Facts und die Bilanz unter die Räder. Zu den grossen Verlierern gehört auch Roger Köppels Weltwoche. (pv.ch)

Quelle: persoenlich.com