Im Europa-Park Frust

Die «Celebrations»-Folge von 4. Mai (Sat1 Schweiz, 21.45 Uhr) ist im Studio des Europa-Parks Rust gedreht worden. Ein Beispiel macht Schule: Immer mehr TV-Produktionen werden nach Deutschland ausgelagert.

Immer mehr Schweizer TV-Shows kommen aus deutschen Studios. Die Schweizer Produktionsfirmen profitieren trotz starkem Euro von günstigeren Herstellungskosten nördlich des Rheins. Was Zürich als Produktionsstandort verliert, gewinnt der Europa-Park Rust. Wie dieser in einer Medienmitteilung meldet, würden Sendungen von «Swiss Date» (Tele Züri), «Celebrations» (Sat1) sowie «Ralph Martens präsentiert» (U1) in den Studios des Freizeitparks aufgenommen. Weitere Sendungen – z.B. die Ringier-TV-Koproduktion Gala der Krebsliga (SF2, Bild) – sind in  Planung. Der Park verfügt über Infrastruktur, aufwändige Kulissen – und viel Erfahrung: Pro Jahr wickelt er laut Communiqué 200 Sendungen mit 320-Millionen-Einschaltquote ab. Den Schweizer Zuschauern dürften die Kulissen nicht ganz fremd vorkommen, Rust zählt im Jahr 880’000 Besucher aus der Schweiz.

Die Auslagerungstendenz hat vor über 10 Jahren ihren Anfang genommen, als SF aus Kostengründen Sendungen an externe Firmen zu vergeben begann. Einige SF-Mitarbeiter kündigten und gründeten eigene Produktionsfirmen. Die Minutenpreise sanken in der Folge. Nun wird immer häufiger ins günstige Ausland ausgewichen. Dort sind Produktionsplätze frei geworden, weil etwa deutsche Firmen ins noch günstigere Tschechien wechselten. (pv.ch)

Ausgelagert: Krebsgala 2006 (Foto: SF)