Ringier stellt die Tageszeitung cash per 23. März 2009 ein. Impressum ist zwar erleichtert über die Existenz eines Sozialplans, fordert Ringier jedoch auf, Entlassungen durch sozialverträgliche Alternativen zu vermeiden.
Wie Ringier heute bekannt gab, wird die Tageszeitung cash am 23. März 2009 infolge des Rückgangs im Anzeigemarkt eingestellt. cash setzt damit auf ein rein digitales Angebot, welches zudem ausgebaut und in einer nächsten Phase via e-Reader-Technologie angeboten werden soll. Die Umstellung auf den papierlosen Vertrieb von cash war ursprünglich erst auf 2012 vorgesehen. Die vorgezogene Umstellung ist mit einem Stellenabbau verbunden, von welchem 23 Mitarbeitende betroffen sind.
impressum, der grösste Berufsverband der Schweizer Journalistinnen und Journalisten, ist angesichts der angespannten Arbeitsmarktlage Situation am Arbeitsmarkt bestürzt, dass Ringier nun die Einstellung der Tageszeitung ohne Not um rund 3 Jahre vorgezogen hat. impressum fordert Ringier daher auf, auf Entlassungen zu verzichten und die betroffenen Arbeitnehmenden im Unternehmen weiterzubilden und weiter zu beschäftigen – nicht zuletzt im Rahmen der angekündigten Erweiterung des Angebots.
Dass eine Wirtschafts- und Finanzplattform den Sprung in ein rein elektronisches Zeitalter wagt, kann angesichts des Bedürfnisses der globalisierten Märkte an raschen und weltweiten Wirtschafts- und Finanzinformationen Sinn machen. Dies darf aber nicht mit dem Abbau an journalistischen Arbeitsplätzen und damit an journalistischer Qualität einhergehen.
Davon abgesehen, betrachtet impressum den forcierten Trend zu immer schnelleren und immer aktuelleren Online-Angeboten auf Kosten der Tagespresse mit Skepsis: Zum Einen gefährdet er die Qualität der Information und damit auch das berufliche Selbstverständnis der Journalistinnen und Journalisten Zum Anderen ist fraglich, ob der forcierte Trend zu Online-Angeboten dem tatsächlichen Bedürfnis der Medienkonsumenten sowie den Bedürfnissen von gut informierten und kritischen Staatsbürgerinnen entspricht.
impressum steht in Kontakt mit betroffenen Mitarbeitenden und der Personalkommission von Ringier und wird sich zusammen mit seinen Mitgliedern für eine sozialverträgliche Lösung einsetzen. (pv.ch)