Ins gleiche Boot

Industriegeruch statt Jugendstil-Romantik. Die Redaktionen der Handelszeitungs-Familie zügeln nach der Übernahme von Jean Frey durch die gemeinsame Mutter Springer in den Zürcher Stadtkreis 5. Damit vereint Verlagschef Ralph Büchi die neue Gruppe an einem Ort.

Handelszeitungs-Chefredaktor Martin Spieler wird der Abschied aus dem Jugendstil-Gebäude am Bahnhof Enge nicht so leicht fallen. Das Ledersofa unter dem Dachbalken in seinem grossen Chefbüro dient ihm und seinen Gäste der Entspannung und als Rückzugsraum von der Hektik des Blattmachens. Nun muss er und die ihm unterstellten Redaktionen samt jener der im gleichen Haus verlegten Fachblätter Stocks, Schweizer Bank und Versicherung sowie io management in den nüchternen Weltwoche-Bau an die Förrlibuckstrasse zügeln, wo auch die Beobachter und die Bilanzierer hausen. Der Ausblick geht künftig auf die Autobahn-Zufahrt und das aufstrebende Industriequartier in Zürichs Westen.

Bei der Verlagsgruppe Handelszeitung arbeiten derzeit an zwei Standorten in den Quartieren Enge und Wollishofen rund 130 Beschäftigte. Der Umzug, der bei den Betroffenen auf wenig Gegenliebe stösst, dürfte Geld einsparen – und womöglich die Optik der Handelszeitungs-Schreiber verändern. Mehr Industrie und Nutzfahrzeuge, weniger Handel und Wandel? (pv.ch)

Nachtrag: Kosten spart Verlagsleiter Ralph Büchi nicht nur bei der Miete, sondern auch im Verlag selbst. Beim kürzlich akquirierten Magazin „Bilanz“, von Spöttern und Neidern auch „Buchhalter-Annabelle“ geschumpfen, tritt Verlagsleiterin Sandra Geiger tritt zurück. Büchi übernimmt das Amt in Personalunion zum Posten des Jean-Frey-CEO.