Interview mit einer «East-Coast-Exotin»

Moderatorin Mona Vetsch wird mit dem «Radio- und Fernsehpreis Ostschweiz» ausgezeichnet. Wie die SRG Ostschweiz mitteilt, sei Vetsch eine Sympathieträgerin und markiere mit ihrem unverwechselbaren Thurgauer Dialekt Ostschweizer Präsenz. Der mit 10 000 Franken dotierte Preis wird nach den Sommerferien übergeben. Presseverein.ch hat Mona im Radiostudio erreicht.

PV.CH: Warst du vom Preisgewinn überrascht?
Vetsch: Natürlich, und zwar vom angenehmsten.

Wie fühlt man sich als Preisträgerin?
Wunderbar.

Du bist der erste Mensch der Welt, der für seinen Thurgauer Dialekt ausgezeichnet worden ist.
Wenn der Preis nur für den Dialekt vergeben würde, Anita Burri hätte ihn vor mir gewonnen.

Musstest du dir schon faule Sprüche anhören zu deinem Dialekt?
Man wird nachgeahmt. Leider aber sind die meisten Imitatoren richtig schlecht.

Was sagt dein Freund zu deinen Liebeserklärungen auf Ostschweizerisch?

Diese Frage würde ich sogar dann ignorieren, wenn sie mir in breitestem Hinterthurgauer Dialekt gestellt würde.

Komm jetzt, du warst doch auch schon in einer Schweizer Illustrierten …

Mein Lieber, wenn du eine Frage stellen würdest, die nicht nur mit meinem Dialekt, sondern mit dem zu tun hat, was ich mache und kann, dann läse sich das hier auch weniger wie Cooler-Zürcher-macht-sich-über-die-East-Coast-Exoten-Lustig.

Oops, I‘m sorry. Wie machen sich denn die Ostschweizer allgemein in Funk und Fernsehen?
Wenn ich mir so anschaue, wo die Leute heute sind, die ich noch von Radio Thurgau kenne, kann ich sagen: verdammt gut.

Was machst du mit der Preissumme?

Ich weiss noch nicht. Vielleicht leiste ich mir fünf Jahre Analyse und eine eigene Couch.
(sut.)