Ein legendärer Verlagsname verschwindet. Die Jean Frey AG, verbunden mit Titeln wie Sport, Beobachter, Bilanz und Weltwoche, wird nach dem Willen der neuen Besitzer in Axel Springer Schweiz AG umfirmiert. Die Verlagsgruppe Handelszeitung verliert ebenfalls ihren Namen.
Es ist zwar nur die Änderung der Firmennamen im Handelsregister. Doch endet mit dem Schritt auch die lange Geschichte eines Verlages, der in der Schweiz über viele Jahre das Pressegeschehen mitgeprägt hat. Nun will der Hamburger Verlag Axel Springer (Bild, Welt, Hör zu) seine Präsenz in der Schweiz sichtbarer machen: Alle Aktivitäten von Jean Frey AG und Verlagsgruppe Handelszeitung laufen neu unter dem gemeinsamen Namen «Axel Springer Schweiz AG».
«Die Umbenennung ist die logische Konsequenz unserer Expansionsschritte und unterstreicht die neue, starke Marktposition unserer Gesellschaften», lässt sich der Statthalter für die Schweiz, Ralph Büchi, zitieren. Er darf sich neu „CEO von Axel Spinger Schweiz“ nennen. Im Dezember 2006 hatte Axel Springer von Tito Tettamanti, Gerhatd Isler und anderen Investoren die Mehrheit an der Jean Frey AG übernommen, aus der zuvor die Weltwoche herausgelöst worden war. Deren Verleger wurde ihr Chefredaktor Roger Köppel, der sich wiederum von bisher unbekannten Financiers den Kaufpreis oder einen Teil davon schieben liess.
Bei Axel Springer Schweiz wird es neben der Anpassung des Namens auch personelle Konsequenzen geben. Der neuen Gruppenleitung gehören die zentralen Verlagsbereiche Wirtschaftspublikationen, TV-Zeitschriften und die Beobachter-Familie. Unter der Leitung von Ralph Büchi (Wirtschaftspublikationen) nehmen Marcel Hürlimann (CFO), Jörg Tobschuat (TV-Zeitschriften) und Roland Wahrenberger (Beobachter) darin Einsitz. Die Bereiche Publizistik, Verlage/Marketing und Services sind erst in einer zweiten Fürhungsebene vertreten. Seit der Übernahme durch Axel Springer mussten bereits zwei Chefredaktoren den Hut nehmen, René Lüchinger kürzlich bei der Bilanz, zuvor Hansjörg Ryser bei Stocks. (pv.ch)