Journalismus Y

Am 15. September starteten die beiden Jungjournalisten Angelo Zehr und Luca Ghiselli den Podcast «Journalismus Y». Sie wollen damit ein Zeichen gegen den Pessimismus in der Branche setzen.

[su_youtube url=“https://www.youtube.com/watch?v=dGmNPv3HDdE“]

Wer seid ihr?

Angelo Zehr: Mein Name ist Angelo Zehr. Ich habe Multimedia Productions an der HTW Chur studiert und arbeite nun als Stagiaire beim SRF.

Luca Ghiselli: Mein Name ist Luca Ghiselli. Ich studiere momentan Journalismus am Institut für Angewandte Medienwissenschaft (ZHAW) und schliesse nächsten Sommer ab. Nebenbei arbeite ich als freier Journalist für das St. Galler Tagblatt, Bildung Schweiz und das Magazin Saiten.

Was ist «Journalismus Y»?

AZ: «Journalismus Y» ist ein Audio-Podcast, den man über die gängigen Podcast-Plattformen oder via Mail abonnieren kann. Auf journalismus-y.ch sind ebenfalls alle Episoden zu finden. Dort nehmen wir auch Inputs entgegen. «Journalismus Y» setzt sich aus Journalismus und Y zusammen, wobei das Y für die «Generation Y» steht.

Wieso braucht es «Journalismus Y»?

LG: Es braucht dieses Projekt, weil wir beide feststellen mussten, dass die junge Generation etwa bei journalistischen Podien untervertreten sind. Die Meinungen, die dort vertreten werden, sind jene der arrivierten, älteren Journalisten. Wir dachten uns: Wenn wir nicht gefragt werden, geben wir einfach so unseren Senf dazu und schauen mal, wie viele uns zuhören wollen.

Welche Zukunft wünscht ihr dem Journalismus?

AZ: Was für uns im Zentrum steht, ist der technologische Wandel. Dieser wird immer noch als Problem, als etwas Negatives wahrgenommen. Das stört uns. Deshalb möchten wir bewusst eine andere Sichtweise präsentieren und unter die Leute bringen.

LG: Wir wünschen uns vor allem einen offenen Journalismus. Es braucht eine Vielfalt von Meinungen und Herangehensweisen an die Herausforderungen im Journalismus. Da kann es sicher nicht schaden, wenn die Jungen vermehrt ihre Stimmen in den Diskurs einbringen.

AZ: Ich will den Jungen mehr Selbstvertrauen geben. Ich beobachte bei vielen anderen, wie auch in meinen Anfängen, dass eine Ehrfurcht vorhanden ist. Man kommt neu in eine Redaktion und will alles so machen wie die Profis, die schon lange da sind. Das finde ich falsch, denn wir sollten es sein, die neue Ideen einbringen und im Team zu vertreten. Ich möchte die Menschen dazu motivieren.

LG: Andere Wege gehen. Die Denkmuster «Ist so, weil ist so» und «War so, weil immer so gewesen» sind relativ verbreitet. Wir wollen diese Muster brechen.